Die Kfz-Versicherer in Deutschland müssen sich auch 2025 auf höhere Schadenskosten einstellen. Laut einer aktuellen Hochrechnung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) steigen die Ausgaben für Schäden in der Kfz-Versicherung in diesem Jahr um rund 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hauptgrund sind erneut teurer gewordene Ersatzteile und steigende Werkstattlöhne.
„In unserer aktuellen Hochrechnung auf Basis des ersten Halbjahres gehen wir davon aus, in der Kfz-Versicherung rund 4,5 Prozent mehr für Schäden ausgeben zu müssen als im Vorjahr“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
Ersatzteile und Werkstätten verteuern sich überproportional
Bereits seit Jahren klettern die Reparaturkosten schneller als die allgemeine Inflation. „Wir beobachten seit Jahren, dass sowohl die Ersatzteilpreise als auch die Werkstattkosten viel schneller steigen als die allgemeine Inflation. Und wir sehen keine Anzeichen dafür, dass sich diese Entwicklung abschwächt“, so Asmussen.
Nach GDV-Angaben haben sich die Preise für Ersatzteile zuletzt um fast sechs Prozent erhöht, während die Stundensätze in Werkstätten um rund acht Prozent gestiegen sind. Diese Dynamik belastet die Versicherungswirtschaft erheblich, da die Schadenaufwendungen einen der größten Kostenblöcke in der Kfz-Versicherung darstellen.
Milliardenverluste trotz steigender Beiträge
In den vergangenen zwei Jahren summierten sich die Verluste der Kfz-Versicherer auf fast fünf Milliarden Euro. Viele Anbieter sahen sich deshalb gezwungen, ihre Prämien anzupassen. Laut GDV dürften die Beitragseinnahmen 2025 im Vergleich zum Vorjahr um rund 14 Prozent steigen.
Trotz der deutlichen Mehreinnahmen erwarten die Versicherer nur eine leichte Verbesserung der Ertragslage. Nach der aktuellen Prognose erzielen sie einen versicherungstechnischen Gewinn von lediglich drei Cent pro eingenommenem Euro.
Preisdruck bleibt bestehen
Angesichts der geringen Marge und der anhaltend steigenden Reparaturkosten bleibt der wirtschaftliche Druck in der Kfz-Versicherung hoch. Auch für die kommenden Jahre rechnet die Branche nicht mit einer Entspannung. Die strukturellen Kostentreiber – steigende Materialpreise, komplexere Fahrzeugtechnik und höhere Löhne – dürften die Versicherer weiterhin belasten.
 
                
 
													 
										











