Auf politischer Ebene werden zur Zeit verschiedene Ansätze diskutiert, wie die Deutschen zu einer besseren Ruhestandsplanung bewegt werden können. Cash. Online fragte die MLP-Expertinnen Miriam Michelsen und Ursula Blümer, was sie von den Vorschlägen halten.

Frau Michelsen, die Bundesbürger sollen sich künftig auf einer Online-Plattform aus einer Hand über ihre persönliche Absicherung im Alter informieren können. Dort sollen alle Elemente gebündelt abrufbar sein – aus gesetzlicher Rente und Verträgen für die betriebliche und private Vorsorge. Wird das Portal dafür sorgen, dass sich mehr Deutsche um ihre Alterseinkünfte kümmern?
Michelsen: Wir begrüßen die zunehmende Diskussion zu einer geplanten säulenübergreifenden Renteninformation für alle Bürger. Unsere Berater bieten ihren Interessenten und Kunden diesen Gesamtüberblick über ihre Altersvorsorge schon heute an. Dabei erleben sie häufig, dass das Erkennen der Lücke zwischen heutigem Lebensstandard und möglicher Rentenzahlung ein wichtiger Impuls ist, sich intensiver mit der eigenen Altersvorsorge auseinanderzusetzen. Eine MLP-Studie zur geplanten Renteninformation bestätigt dies: 90 Prozent der befragten Versicherer halten ein Renteninformationsportal für eine wichtige Voraussetzung dafür, die Verbraucher zum Handeln zu bewegen.

Frau Blümer, sollte es einen staatlichen Zuschuss für die Ruhestandsplanung geben, damit sich alle Bürger eine entsprechende Beratung leisten können?
Blümer: Steuerliche Anreize sind in der privaten Vorsorge ein wichtiges Argument für viele Verbraucher, um das Thema für sich aktiv anzugehen. Auch in der Ruhestandsplanung könnte dies ein zusätzlicher Impuls sein, wenn breitere Bevölkerungsteile angesprochen werden sollen – wichtig ist und bleibt es, Qualität in der Beratung zu gewährleisten. (kb)

Fotos: Picture Alliance, MLP