Das Rettungspaket für Deutschland ist enorm – gemessen am Bruttoinlandsprodukt, ist es deutlich größer als der Marshallplan. Die meisten Auswirkungen werden voraussichtlich ab 2026 zu spüren sein, also nicht rechtzeitig, um den aktuellen Zollbeschränkungen entgegenzuwirken. Die deutschen Ausgaben dürften aber Rückenwind für das europäische Wirtschaftswachstum und die Umsatzdynamik europäischer Unternehmen bedeuten.
Dieser enorme staatliche Impuls fällt in eine für europäische Small Caps besondere Marktphase. Denn erstens Small Caps haben in den vergangenen 25 Jahren nirgendwo so stark outperformed wie in Europa. Zweitens haben europäische Small Caps in den letzten vier Jahren unterdurchschnittlich abgeschnitten. Solche Phasen hat es in den vergangenen 25 Jahren immer wieder gegeben – meistens erwies sich dieser Rückstand im Nachhinein als Kaufgelegenheit.
An mangelnden Gewinnen liegt es zumindest nicht, dass die Small Caps derzeit an der Börse zurückliegen: Die Gewinne pro Aktie der europäischen Small Caps haben sich kurz- wie auch langfristig fast durchgehend besser entwickelt als bei den Large Caps.
In Europa entfällt auf Small und Mid Caps nur rund 15 Prozent der Marktkapitalisierung. Aber 85 Prozent der börsennotierten Unternehmen sind Small oder Mid Caps. Angesichts der Outperformance bei den Unternehmensgewinnen und der Diversifizierung, die sie ins Portfolio bringen, sowie angesichts ihres höheren Potenzials zur Erzielung von Alpha kann eine strukturelle Allokation in Europas Small Caps von über 15 Prozent des europäischen Aktienengagements eines Portfolios sehr sinnvoll sein.