Rund 6,2 Millionen der insgesamt 41,3 Millionen Haushalte in Deutschland planen, in den nächsten fünf Jahren eine oder mehrere Maßnahmen zur energetischen Sanierung umzusetzen. Das entspricht 15 Prozent und liegt damit auf dem Niveau des Vorjahres. Besonders häufig nennen Haus-Wohneigentümer Photovoltaik zur Stromgewinnung, gefolgt von Wärmedämmung und der Modernisierung der Heizung. Das geht aus der aktuellen Marktuntersuchung „Monitor zur Energiewende“ von Sirius Campus hervor.
Bei den Eigentümergruppen zeigt sich ein differenziertes Bild: Etwa jeder vierte Wohneigentümer hat mindestens ein Vorhaben im Blick. Unter privaten Vermietern ist der Anteil der Investitionsplaner im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Wenn Hausbesitzer eine effizientere Heizung planen, ziehen fast zwei Drittel förderfähige Systeme wie Wärmepumpe, Nah- oder Fernwärme oder Holzpellets in Betracht; ein Viertel setzt weiter auf fossile Technik, der Rest ist noch unentschlossen.
Im Rückblick auf die vergangenen fünf Jahre berichten 47 Prozent der Haus-Wohneigentümer von der Installation einer förderfähigen Heizung, meist einer Wärmepumpe. „Zufriedene Vorbilder in der Nachbarschaft oder im Freundeskreis und die zunehmende Bekanntheit der Förderungen haben vor allem den Wärmepumpen einen Nachfrageschub bereitet“, sagt Dr. Oliver Gaedeke, Geschäftsführer von Sirius Campus. „Die Unsicherheiten über die Fortführung von Förderungen energetischer Heizsysteme werden die kurzfristige Nachfrage nun sicherlich noch steigern.“
Was Haushalte antreibt und wie Empfehlungen wirken
Als wichtigste Argumente für eine Sanierung nennen Haus-Wohneigentümer vor allem sinkende Energiekosten und eine mögliche Wertsteigerung der Immobilie. Dahinter folgen die Unabhängigkeit von Energiepreisen und Klimaschutz. Gleichzeitig zeigt die Studie: Erst die konkrete Ansprache durch Nachbarn oder Freunde sowie Wissen über Förderprogramme erhöht das Interesse spürbar.
Beim Blick auf die Umsetzung fällt die hohe Zufriedenheit auf. 94 Prozent der privaten Investoren sind mit der energetischen Sanierung durch Maßnahmen wie Dämmung oder Wärmepumpeninstallation zufrieden, 65 Prozent sogar begeistert. Entsprechend empfehlen sie ihre Erfahrungen im Durchschnitt zweimal weiter. „Vielen Hausbesitzern fehlt es an Vorstellungskraft, wie Wärmepumpen funktionieren oder eine Wärmedämmung das Raumklima verbessert. Da helfen neben einer anschaulichen Beratung auch Vorzeigeprojekte im sozialen Umfeld“, macht Gaedeke deutlich.
Optimismus gestiegen
Auch die Grundstimmung zur Energiewende wird positiver: 55 Prozent der Haushalte erwarten, dass Strom und Wärme in Deutschland bis 2045 zu über 90 Prozent aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Der Anteil der Optimisten ist laut Studie in den vergangenen zwei Jahren gestiegen, während es weniger Pessimisten gibt. „Die zunehmende Überzeugung von der Energiewende steigert auch den Mut der Wohneigentümer, mit Sanierungen den richtigen Weg einzuschlagen. Dies sollte nicht mit einer Aushöhlung der Regeln und Förderungen im neuen Gebäudemodernisierungsgesetz untergraben werden“, mahnt Gaedeke.
Die Sirius Campus Marktuntersuchung „Monitor zur Energiewende“ basiert den Angaben zufolge auf 2.236 Online-Interviews einer repräsentativen Haushaltsstichprobe unter Wohneigentümern, privaten Vermietern und Mietern im September 2025.















