W&W: Unwetter trüben Bilanz 2023

Vorstandschef Jürgen Junker
Foto: W&W
Jürgen Junker blickt auf ein schwieriges Jahr 2023 zurück.

Hohe Versicherungsschäden haben dem der Wüstenrot & Württembergische (W&W) im vergangenen Jahr einen Gewinneinbruch eingebrockt. Der Konzernüberschuss sackte um rund 41 Prozent auf 140,5 Millionen Euro ab, wie das Unternehmen aus Kornwestheim mitteilte.

Der Rückgang kam nicht unerwartet. Bereits im Herbst 2023 hatte der Vorstand des Konzerns die Prognose wegen hoher Unwetterschäden deutlich nach unten korrigiert.

Im abgelaufenen Jahr musste W&W in allen drei Sparten einen Gewinnrückgang hinnehmen. Der Bereich Wohnen rund um Bausparverträge und Baufinanzierungen warf elf Prozent weniger ab als 2022. In der Personenversicherung betrug das Minus 35 Prozent. Im Geschäft mit Schaden- und Unfallversicherungen hinterließen unter anderem die schweren Unwetter aus dem Sommer und gestiegene Kfz-Schäden deutliche Spuren: Der Gewinn der Sparte brach von rund 130 Millionen auf nur
noch acht Millionen Euro ein.


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 „Die Rahmenbedingungen waren 2023 alles andere als einfach“, sagte Vorstandschef Jürgen Junker. Neben den Unwetterschäden waren externe Faktoren wie markante Kostensteigerungen bei der Rückversicherung und Werkstätten besonders belastend. Laut Junker sind die Preiserhöhungen bei Werkstätten mit Stundensätzen von teilweise über 200 Euro deutlich aus dem Ruder gelaufen. Hinzu komme eine geänderte Preis- und Zeichnungspolitik bei den Rückversicherern. Zudem hätten politisch bedingte Verunsicherungen der Menschen das Umfeld geprägt. Trotz dieser Ballung sei die Gruppe vorangekommen.

Das Neugeschäft entwickelte sich Junker zufolge in fast allen Sparten hingegen gut bis sehr gut. „Vor allem aber hat sich die W&W-Gruppe signifikant besser entwickelt als der Markt“, sagt Junker. Das unterstreiche die Widerstandsfähigkeit der Gruppe mit ihren mehr als 6,5 Millionen Kunden und zeige, dass W&W auch unter schwierigen Bedingungen erfolgreich sei.

 Für dieses Jahr 2023 sind die Aussichten mau: Die Konzernführung gibt sich zwar vorsichtig zuversichtlich und rechnet mit mehr Gewinn als 2023. Das Ergebnis dürfte aber unter der mittel-
bis langfristigen Zielspanne von 220 Millionen bis 250 Millionen Euro liegen.

Die Aktionäre sollen jedoch nicht darben: W&W will für 2023 eine unveränderte Dividende von 65 Cent je Aktie ausschütten. An der Börse kamen die Nachrichten in Summe schlecht an: Die W&W-Aktie lag zur Mittagszeit mit mehr als drei Prozent im Minus bei 13,44 Euro und war größter Verlierer im Kleinwerte-Index S-Dax Zugleich wurde sie nur noch knapp ein Prozent teurer gehandelt als zum Jahreswechsel. (dpa-AFX)

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