1. Die Zinsentwicklung bleibt der Taktgeber
„Die Märkte sind in Bewegung – und wir müssen vorbereitet sein, egal ob die Zinsen fallen oder wider Erwarten wieder steigen“, so beschreibt Held die aktuelle Herausforderung für Anleger. Dabei nutzt er die Laufzeitsteuerung als ein zentrales Instrument, um das Chance-Risiko-Profil flexibel zu gestalten: „In Erwartung fallender Zinsen verlängern wir die Duration gezielt, um Renditechancen zu nutzen, auch wenn dies mit höherer Volatilität verbunden ist.“ Sollte es wider Erwarten doch zu steigenden Renditen kommen, werde ebenfalls sofort reagiert und das Portfolio aktiv angepasst. Über den Einsatz von Futures lasse sich die Laufzeit flexibel steuern, um so Chancen sowie Risiken gezielt auszubalancieren.
2. Gold ist mehr als ein sicherer Hafen
Auch das Edelmetall dürfte laut Held weiterhin im Blickfeld stehen, allerdings differenziert: „Traditionell gilt Gold als Absicherung gegen wirtschaftliche Unsicherheiten. Jedoch hat sich diese negative Korrelation zu Aktien und Anleihen seit 2022 oft entkoppelt.“ Gründe dafür sieht Held in verstärkten Zentralbankkäufen, geopolitischen Spannungen und der steigenden Staatsverschuldung. Statt auf Gold allein zu setzen, bevorzugt er die Anpassung klassischer Anlageklassen wie Anleihen, Aktien und Währungen. „So können wir Portfolios präziser steuern, gerade in einem Umfeld sinkender Realzinsen.“
3. Small- und Mid-Caps rücken in den Fokus
Besonders aufmerksam beobachtet Held derzeit kleinere und mittlere Börsenwerte: „Die jüngste Zinssenkung der US-Notenbank – die erste nach einer längeren Pause – ist für das Small- und Mid-Cap-Segment besonders relevant“, erläutert er. Denn diese Unternehmen seien stärker auf kurzfristige Finanzierung angewiesen und damit sensibler gegenüber Zinsänderungen. „Sollte dieser Zinsschnitt den Auftakt zu weiteren Zinssenkungen markieren, könnten gerade die günstiger bewerteten Small- und Mid-Caps überproportional profitieren.“