Kundenbetreuung: Bloß nicht 08/15

Mit einer 08/15-Kundenbetreuung reißen Sie niemanden mehr vom Hocker. Wenn Sie sich vom Wettbewerb absetzen wollen, müssen Sie Persönlichkeit zeigen – zum Beispiel bei den alljährlichen Weihnachtsgrüßen. Die Limbeck-Kolumne

Martin Limbeck
„Aufmerksame Kundenbetreuung funktioniert heute komplett über die persönliche Schiene. Sie sind keine Verkaufsmaschine. Sondern ein Mensch, der zufällig auch Produkte verkauft.“

Es ist wieder soweit: Dutzende von Grußkarten und mehr oder weniger sinnfreien kleinen Geschenken landen auf unseren Schreibtischen. Und das ist nur die erste Welle. Denn einige ganz Clevere sind inzwischen dazu übergegangen, lieber Neujahrs- als Weihnachtsgrüße zu verschicken.

Mal ehrlich – wer soll damit noch hinter dem Ofen hervorgelockt werden? Originell ist das nicht. Ok, natürlich ist gerade Weihnachten eine super Gelegenheit, seinen Kunden eine kleine Aufmerksamkeit zu schicken. Vorausgesetzt, Sie machen es nicht aus Pflichtbewusstsein – sondern weil Sie Ihre Kunden wirklich wertschätzen!

Auch in der Finanzdienstleistung bricht gegen Ende des Jahres plötzlich Hektik aus: Zwar fällt Weihnachten auch in diesem Jahr wieder verlässlich auf den 24., doch viele scheinen davon immer noch überrascht zu werden. Sie gehören auch zu denen, die wieder erst kurz vor knapp auf die Idee gekommen sind, Ihren Kunden etwas zu schicken?

08/15-Weihnachtskarte ist Schlag ins Gesicht

Und haben dann wahrscheinlich die Sekretärin in den Bürobedarf gescheucht oder direkt 200 Weihnachtskarten inklusive Umschläge online bestellt – natürlich mit dem gleichen langweiligen Spruch wie jedes Jahr bedruckt? Einfach Firmenstempel drauf und ab dafür? Bitte nicht. Wenn das Ihr Verständnis von Wertschätzung ist, tun mir Ihre Kunden leid.

Sie vertrauen Ihnen ihr Geld an und sehen in Ihnen einen zuverlässigen Partner, der für die Absicherung ihrer Familie sorgt. Für mich wäre eine 08/15-Weihnachtskarte dann ein ganz schöner Schlag ins Gesicht. Natürlich könnte sich der Kunde auch denken: „Schön, dass meine Versicherung an mich gedacht hat.“ Tut er jedoch nicht.

Seite zwei: Schluss mit „same procedure as every year“

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