„Der monetäre Aspekt wird immer eine wichtige Rolle spielen“

Cash. sprach mit Franz-Josef Rosemeyer, Mitglied im Vorstand des Votum-Verbandes und Vorstand der A.S.I. Wirtschaftsberatung, über Probleme bei der Personalgewinnung und die Rolle der sozialen Netzwerke bei der Rekrutierung.

Franz-Josef Rosemeyer: „Grundsätzlich geht es um eine möglichst große Breite im Personalmarketing.“

Cash.: Sind Finanzvertriebe als Arbeitgeber heute noch attraktiv für die junge Generation?

Rosemeyer: Finanzvertriebe mit ausgewähltem finanzstarkem Publikum und einem anspruchsvollen Beratungskonzept sind unverändert attraktiv für die junge Generation, insbesondere bei Wirtschaftswissenschaftlern. Die Unabhängigkeit eines Maklers und ein ganzheitliches Beratungskonzept sind Grundlagen für ein anspruchsvolles Berufsbild. Das angeschlagene Image der Branche ist in der Personalgewinnung spürbar. Es relativiert sich aber, wenn es gelingt, mit den interessanten Bewerbern persönlich ins Gespräch zu kommen und die konzeptionelle Struktur des Berufsbildes herauszuarbeiten.

Verstärkt die fortschreitende Regulierung die Nachwuchsproblematik?

In der Personalgewinnung eher nicht. Bewerber sind mit den konkreten Regulierungen meist nicht vertraut. Hochschulabsolventen haben damit aber in der Regel kein Problem.

Welche Recruitung-Kanäle sollten Finanzvertriebe nutzen, um geeignete Bewerber zu finden? Welche Rolle spielen die sozialen Netzwerke bei der Suche?

Grundsätzlich geht es um eine möglichst große Breite im Personalmarketing. Das bedeutet, dass die klassische Personalanzeige in den wichtigsten und marktführenden Jobbörsen genauso präsent sein muss wie ein zeitgemäßes Employer Branding auf den verschiedenen Plattformen wie zum Beispiel Xing/Kununu und Absolventa/Traineegeflüster. Hinzu kommt der Facebook-Auftritt. Schließlich ist die bundesweite Ansprache auf Bewerbermessen von großer Bedeutung. Hier gelingt es immer wieder, besonders interessante Kandidaten zu erreichen. Qualität kann schließlich über sehr gute und langjährige Ratings belegt werden, zum Beispiel für ein Traineeprogramm, die Finanzstärke des Unternehmens oder das Beratungskonzept.

Wie wichtig ist der monetäre Aspekt heute noch für junge Bewerber?

Im Vertrieb wird der monetäre Aspekt immer eine wichtige Rolle spielen. Allerdings legen Nachwuchsberater heute auch großen Wert auf andere Faktoren. Zu nennen ist hier der Wunschstandort, um im bisherigen sozialen Umfeld arbeiten und leben zu können. Hinzu kommen teamorientiertes Arbeiten und Gestaltungsfreiheiten bei der Arbeitszeit. Besonders wichtig ist auch das Mentoring mit der Einbindung ins Netzwerk des örtlichen Marktes, ein gutes Startkapital und ein intensives Traineeprogramm.

Interview: Kim Brodtmann

Foto: Matthias Rethmann

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