IDD & Co.: Akzeptanz der Vermittler für Regulierung sinkt

Berater haben immer weniger Verständnis für die Regulierung ihres Berufsstands. Das geht aus einer Umfrage des AfW – Bundesverband Finanzdienstleistung e. V. hervor. Hierfür ist nach Ansicht des Verbands nicht zuletzt die anhaltende Diskussion um die Umsetzung der europäischen Richtlinie IDD verantwortlich.

Vermittler IDD Umfrage
Laut AfW hat bei den Vermittlern in den letzten zwölf Monaten ein Vertrauensverlust stattgefunden.

Die Akzeptanz der deutschen Finanz- und Versicherungsvermittler für die Regulierung ihres Berufsstands sinkt. Das geht aus einer aktuellen Online-Befragung des AfW hervor, an der über 1.600 Vermittler – der Großteil davon mit Maklerstatus – teilgenommen haben.

Am besten bewerten die Befragten demnach die seit 2007 geltende Regulierung für den Versicherungsvertrieb (Paragraf 34d Gewerbeordnung (GewO)): 48,1 Prozent bewerten sie als „sehr positiv“ oder „positiv“ (2016: 65,4 Prozent). Die Regulierung des Vertriebs von Finanzanlagen (Paragraf 34f GewO) aus dem Jahr 2012 wird demnach von 40,0 Prozent der Befragten (sehr) positiv bewertet (2016: 53,2 Prozent).

Sinkende Zustimmung für vergangene Regulierungen

Am schlechtesten schneidet die 2014 eingeführte Regulierung der Honorarberatung (Paragraf 34h GewO) ab: Lediglich 15,8 Prozent der Vermittler sehen sie positiv oder sehr positiv. Die Regulierung für die Vermittlung von Wohnimmobilienkrediten (Paragraf 34i GewO) aus 2015 wird lediglich von 31,8 Prozent (sehr) positiv beurteilt (2016: 36,2 Prozent).

„Bei den Vermittlern hat in den letzten zwölf Monaten ein klarer Vertrauensverlust stattgefunden. Wir glauben, das liegt an nervenkostenden Diskussion rund um IDD-Umsetzung und der zum Glück in letzter Minute abgewendeten Gefahr, dass der Gesetzgeber in die Vergütung von Versicherungsmakler eingreift“, sagt AfW-Vorstand Frank Rottenbacher.

Gemischte Haltung zu IDD-Umsetzung

Trotz der immer negativeren Stimmung der Vermittler gegenüber Regulierungen im Allgemeinen, wird die nationale Umsetzung der IDD-Richtlinie demnach differenziert betrachtet. So werde die Verpflichtung zur Weiterbildung von 75 Prozent der befragten Vermittler begrüßt und nur von 19 Prozent abgelehnt.

Deutliche Ablehnung gebe es indes für eine Verpflichtung zur Offenlegung von Provisionen/Courtagen in der Versicherungsvermittlung. 59,4 Prozent der Befragten sind demnach gegen eine Offenlegung, während lediglich 20,6 Prozent der Vorgabe etwas Gutes abgewinnen können und 17,2 Prozent eine neutrale Haltung einnehmen. (jb)

Foto: Shutterstock

 

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