Das richtige Mindset? Gibt’s nicht!

OK Training

„Mit dem richtigen Mindset klappt es auch mit dem Erfolg.“ Das ist eine Zauberformel, von der viele Menschen, vor allem Unternehmer, Gründer und Vertriebler, überzeugt sind. Wer bei diesem Thema eine Pauschalanleitung zum Erfolg erwartet, wird niemals welchen haben.

„Mit dem richtigen Mindset klappt es auch mit dem Erfolg.“ Das ist eine Zauberformel, von der viele Menschen, vor allem Unternehmer, Gründer und Vertriebler, überzeugt sind. Wer bei diesem Thema eine Pauschalanleitung zum Erfolg erwartet, wird niemals welchen haben.

„Wer so denkt, hat nicht verstanden, was es mit dem Wort ‚richtig‘ auf sich hat und was Mindset bedeutet. Das ‚eine richtige Mindset‘ gibt es nämlich nicht“, sagt Oliver Kerner, professioneller Vertriebstrainer, Speaker und Coach aus Bremen sowie Gründer von OK-Training, und erläutert: „Aber es gibt Wesenszüge, die dabei helfen, im Leben erfolgreicher zu sein, und das gilt übrigens für alle, nicht nur für Unternehmer und Vertriebler.“

Wenn andere von der Brücke springen

Ein grundsätzlicher Fehler, den viele beim Thema Mindset machen, liegt in der Interpretation der Werte und Begrifflichkeiten. Sich Ziele zu stecken sollte eigentlich nicht so verstanden werden, das Gleiche erreichen zu wollen wie der Wettbewerber oder der Kollege. Wird geraten, die eigene Persönlichkeit zu stärken, ist damit nicht extrovertiert nach dem Ansatz „Der am lautesten schreit, findet Gehör“ gemeint. „Mit richtigem Mindset ist vielmehr gemeint, was für einen selbst und das eigene Unternehmen in ganz individueller Hinsicht passt“, verdeutlicht Oliver Kerner und warnt: „Hier müssen wir von der zu simplen Auffassung wegkommen, Tipps aus Foren oder Blogs eins zu eins zu verfolgen und zu hoffen, dass sich Erfolg automatisch einstellt. Es gilt immer, die individuellen Faktoren einzubeziehen und bestehende Stärken oder Schwächen gegeneinander abzuwiegen. Dazu braucht es in vielen Fällen ein geschultes Auge von außen.“

Von wegen Ziel

Der beim Thema Mindest zentrale Tipp ist die Zielsetzung. „Es geht hier allerdings auch um die Motivation, aus der heraus ich agiere“, mahnt Kerner. Es ist zum Beispiel ein Unterschied, ob man besser als der Wettbewerber oder Kollege sein oder mit einer Innovation die Welt verändern oder sich einen Lebenswunsch erfüllen möchte. Der Coach erklärt: „Das eine ist Befriedigung der Missgunst, das andere ein Mindset mit Antrieb. Wer sich von den Antrieben anderer beeinflussen lässt, wird langfristig kein Durchhaltevermögen beweisen.“ Nur der Antrieb, der aus eigenen Wünschen oder Ideen entsteht, ist so stark, dass er sich auch von Hindernissen nicht aufhalten lässt, sondern diese Herausforderungen annimmt. Solche Menschen wissen, dass dies nur eine Station auf dem Weg zum Ziel ist, aus der neue Erkenntnisse und Erfahrung gewonnen werden.

Die Verfolgung des Erfolgs

Ein weiterer Fehler ist das falsche Verständnis von Erfolg. Dieser ist kein Gipfel, den man erreicht und auf dem man sesshaft werden sollte. Wer das denkt und so handelt, kommt mit seinem Unternehmen, in seiner Karriere oder auch im Privatleben zum Stillstand. Auf lange Sicht geraten solche Menschen zwangsläufig in Nachteil. „Man kann sich Erfolg wie ein Plateau auf dem Weg zum Gipfel eines Berges vorstellen. Es ist ein Etappenziel. Doch langfristiger Erfolg bedeutet immer offenen Auges durch die Welt zu gehen. Nur wer sich immer wieder wie ein Kind ausprobiert und Grenzen überschreitet, entdeckt Neues und kann überhaupt wieder Erfolge erleben. Ein aktives Verhalten ist dabei maßgeblich. Wer selbst aktiv agiert, erhält Reaktionen, er kann aber durch seine aktive Art auch die Regeln bestimmen und lenken, in welche Richtung der Weg geht“, merkt Kerner an.

Weitere entscheidende Punkte beim Mindest: Wissbegier, Entwicklung und somit auch ein großes Stück Risikobereitschaft. Sie unterscheiden erfolgreiche Menschen von erfolglosen. Nur wer Risiken eingeht, kann neue Erfahrungen machen. Ein Unternehmen ist zum Beispiel immer dann am erfolgreichsten, wenn es einen Bedarf deckt, den andere Unternehmen nicht decken. Unternehmer mit dem passenden Mindset sehen Katastrophen deswegen nicht als solche, sondern nehmen sie vielmehr als Herausforderungen wahr, neue Erkenntnisse zu gewinnen und sich weiter zu verbessern.

Bist du es dir wert?

Jemand, der stetig aktiv an sich und seinem Leben arbeitet, bringt sich selbst Wertschätzung entgegen, denn er tut etwas für sich – und das ist ein weiterer wichtiger Punkt, wenn es um das Thema Mindset geht: Es ist die Einstellung des eigenen Kopfes, des Geistes, des Verstands. Hier ist jedoch nicht gemeint, sich egoistisch nur um sich selbst zu kümmern. Auch das wird leider schnell falsch aufgefasst.

Es geht vielmehr um folgende Tatsachen: „Schätze ich mich selbst und halte ich mich für wertvoll, kann ich das auch an andere weitergeben, zum Beispiel an meinen Kunden, Partner oder Mitarbeiter. Ein guter Verkäufer zum Beispiel tut nicht nur so, als ob ihm seine Kunden etwas wert sind – er schätzt sie wirklich, denn ihre Zufriedenheit ist ein Etappenziel zu seinem Erfolg – oder sogar der Erfolg selbst, wenn wir von einem Vollblutvertriebler sprechen. Nur wer sich selbst wertschätzt, fest an sich glaubt, seine Ziele klar vor Augen behält, dafür hart anpackt und Rückschläge in Kauf nimmt, kann mit Erfolg rechnen. Und darauf kommt es beim ‚richtigen‘ Mindset an.“

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