Marktkonsolidierung: UK gibt auf

Die geplante Fusion zwischen den Vertriebspools UK-Consult, Heilbronn, und Brenneisen Capital AG, Wiesloch, ist geplatzt. Wie UK-Chef Peter Sissovics gegenüber cash-online bestätigte, wird er sein Unternehmen liquidieren und sich aus dem operativen Vertriebsgeschäft zurückziehen. Die UK-Consult AG wird bereits zum 30. Mai dieses Jahres den Geschäftsbetrieb einstellen.

Laut Sissiovics waren vor allem persönliche Gründe für die Entscheidung ausschlaggebend. In einem Vertriebsrundschreiben empfiehlt der UK-Consult-Chef seinen Kooperationspartnern, sich künftig der Brenneisen Capital AG anzuschließen, dem nach eFonds24, Stegen am Ammersee, zweitgrößten B2B-Vertriebspool also. Auch der zweite UK-Vorstand Ulrich Huber wird künftig als Berater für Brenneisen tätig sein.

Hintergrund: Das Ende der UK-Consult AG stellt einen weiteren Schritt im seit einiger Zeit anhaltenden Konsolidierungsprozess im Vertriebsmarkt für geschlossene Fonds dar. Zuvor hatten UK und Brenneisen geplant, im Spätsommer zu fusionieren. Kurz darauf war die börsennotierte Aragon AG, Frankfurt, zu der auch der Maklerpool Jung, DMS & Cie. gehört, mit 60 Prozent bei der BIT AG, Neuwied, eingestiegen. Außerdem sind kürzlich die Schwesterfirmen Treukonzept und Dr. Ludz, beide Hamburg, im Mantel der ehemaligen Neue-Markt-Firma Feedback AG, Regensburg, an die Börse gegangen, um sich mit frischem Kapital fit für die Zukunft zu machen.

Der Grund für die Bewegungen im Markt: Die B2B-Vertriebspools verdienen an der Schnittstelle zwischen Initiatoren und Vermittlern immer weniger Geld. Denn der Wandel der geschlossenen Fonds vom Steuersparmodell zum Renditeprodukt drückt vor allem auf die Weichkosten ? und bringt so die Margen im Vertriebsgeschäft erheblich unter Druck.

Hinzu kommt: Die genannten Pools (UK, Brenneisen, BIT) machen den größten Teil ihres Geschäftes nach wie vor mit Schiffsfonds. Und die lassen sich derzeit nur sehr schwer verkaufen. Denn nach den Rekordständen der Charterraten befinden sich auch die Preise für gebrauchte und neue Schiffe gegenwärtig auf sehr hohem Niveau. Folge: Bei Anlegern hat sich inzwischen herumgesprochen, dass die Schiffsfonds, die in einem solchen Szenario zur Zeichnung angeboten werden, zum großen Teil mit größter Vorsicht zu genießen sind. Die Nachfrage nach Schiffsbeteiligungen ist daher zurzeit sehr gering.

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