Erneuerbare Energien: Vier Elemente – viele Probleme

2012 wird ein unruhiges Jahr für nachhaltige Beteiligungen. Die staatliche Förderung soll gestrichen werden und das Angebot an Beteiligungsofferten wird zurückgehen. Worauf sich die Anleger von Solarfonds & Co. in Zukunft einstellen müssen lesen Sie hier.

Erneuerbare-Energienfonds, wie Solarfonds oder Wasserfonds, verlieren 2012 ihren Star-Status. Anleger müssen sich auf weniger Angebot und subventionsfreie Einnahmen einstellen.

Erneuerbare Energien Fonds

Alles Leben, so die griechische Mythologie, enstand aus den Elementen Feuer, Luft, Wasser und Erde. Diese vier Elemente beflügeln seit Jahren auch die Fantasie der Anleger. Sonnenkraftwerke, Windkrafträder, Wasserkraftwerke und Biomasseanlagen – für die geschlossenen Fonds waren die erneuerbaren Energien eine Zeitlang das Beste, was ihnen passieren konnte. Kaum ein großes Emissionshaus, das nicht dem Trend gefolgt ist. „Nach dem Atomausstieg hat das Thema noch mal stark an Bedeutung gewonnen“, bestätigt Dr. Hermann Wüstefeld, bei der Deutsche-Bank-Tochter DWS Access für die Konzeption der geschlossenen Fonds zuständig.

Doch am Ende enttäuschte die Jahresbilanz. „Die erneuerbaren Energien haben bei den Privatanlegern ihren Zenit überschritten“, meint Wolfgang Kubatzki von der Ratingagentur Feri. Grund dafür dürfte das knappere Angebot sein, aber auch die Erkenntnis einiger Initiatoren, dass Anlagen für erneuerbare Energien eben doch kein Selbstläufer sind.

Die Münchener Beteiligungsvermittlung Dima 24 stellt bereits deutlich weniger Lust der Anleger auf Umweltfonds fest. Der Einbruch der Nachfrage habe „überrascht“, gesteht Chefanalyst Frank Schuhmann ein.

„Dies zeigt, wie verunsichert die Anleger aufgrund der Eurokrise sind: Sie flüchten in die ihnen vertrauten Produkte“, ist sein Erklärungsversuch. Das dürfte aber nicht der einzige Grund sein. Diskussionen um Kürzungen oder die komplette Streichung der Energieeinspeisevergütungen in vielen Ländern und die Pleiten von Solarfirmen wie Solar Millennium und Solon haben Anleger verschreckt.

Dabei haben sich die Rahmenbedingungen kaum verändert. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch in Deutschland beträgt derzeit rund 20 Prozent. In den kommenden acht Jahren sollen es 35, langfristig sogar bis zu 80 Prozent werden. Auch global sind die Erneuerbaren auf dem Vormarsch. Nach den Zahlen des Bundesentwicklungsministeriums hatten sie 2010 weltweit einen Anteil von nahezu 20 Prozent am Stromverbrauch. 2010 betrugen die globalen Investitionen in deren Ausbau immerhin 211 Milliarden US-Dollar.

Seite 2: Erneuerbare Energien: Element Wasser

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