Breit gestreut aus der (Absatz-)Krise

Auch wenn die angestrebte Zusammensetzung des Dachfondsportfolios detailliert beschrieben ist, bleibt das Beteiligungsangebot von BVT wie bei den Wettbewerbern eine Blind-Pool-Offerte.

Der Vorteil für die Initiatoren liegt nicht zuletzt darin, dass sie sich die nach wie vor zähen Verhandlungen mit einer Bank um die Eigenkapitalzwischenfinanzierung sparen können. Das Gros der Fonds dieser Coleur investiert peu à peu abhängig vom Platzierungsstand. Den Anlegern verlangt das Konzept demgegenüber eine gute Portion Vertrauen in die Fähigkeiten des Fondsmanagements ab.

Mangelnde Anlagealternativen

Im Fall von BVT ist es immerhin bereits der achte Multi-Asset-Fonds, den das Münchener Emissionshaus seit 2005 aufgelegt hat. Das vergleichbar strukturierte Vorgängerprodukt hatte der Initiator im November 2011 mit einem Platzierungsvolumen von knapp 18 Millionen Euro geschlossen.

„Nach meiner Überzeugung werden die Kapitalanlagemärkte insgesamt immer volatiler und die Abstände zwischen den Krisen kürzer. Da kein Mensch momentan vorhersehen kann, ob Gold, Immobilien, Aktien oder Bonds die beste Antwort auf die mittelfristige Entwicklungen an den Finanzmärkten sind, bleibt die sinnvolle Diversifikation als einzig vernünftiger Ausweg. Mich verwundert es nicht, dass unsere Wettbewerber das auch erkannt haben und in zunehmenden Maße gerade jetzt Portfoliofonds anbieten“, sagt Robert List, Vertriebsgeschäftsführer bei BVT.

Sein Kollege Georg Schneider ergänzt: „Neben den genannten Assetklassen sollten zudem Sachwerte in ein Vermögensportfolio gehören. Je breiter diese gestreut werden, desto krisensicherer kann das Depot insgesamt gemacht werden. Diese Regel gilt sowohl für kleine als auch für große Vermögen.“

Das sei auch der Grund, warum die Münchner ihr Produkt nicht nur Einmalanlegern ab 10.000 Euro anbieten. Die Sparplan-Variante sieht eine Starteinlage von 2.500 Euro vor, die Differenz kann in 150 Monatsraten ab 50 Euro „abgestottert“ werden. Zusätzliche Flexibilität solle der Anleger dadurch bekommen, dass er die Zahlung wahlweise auch viertel- oder halbjährlich erbringen und auf Wunsch sogar für einen Zeitraum von bis zu zwölf Monaten aussetzen kann.

Diese Produktmerkmale sollen den Vertriebspartnern ermöglichen, das Beteiligungsangebot auch solchen Kunden in seiner Kartei schmackhaft zu machen, die mangels Vermögensmasse als Zeichner eines klassischen geschlossenen Fonds nicht in Betracht kommen.

Auch wer nicht über die mathematischen Kenntnisse eines Herrn Markowitz verfügt, kann nachvollziehen, dass zusätzliche potenzielle Anleger die Platzierungsgeschwindigkeit erhöhen können.

Seite 3: Anlegerschützer formieren sich

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