Deutlich mehr Wohnimmobilien-Portfolios gehandelt

Im ersten Quartal 2011 wurden nach Zahlen der Immobilienberater von Jones Lang LaSalle (JLL) in Deutschland Wohnimmobilienportfolios für rund 1,45 Milliarden Euro gehandelt. Damit zeige der Wohnimmobilienmarkt einen deutlichen Aufschwung: Im Einjahresvergleich sowie im Vergleich mit dem direkten Vorquartal habe sich das Volumen deutlich mehr als verdoppelt.

wohnhaus-shutt_30511519Deutlich werde die Belebung demnach auch an der Anzahl der Transaktionen: das gehandelte Volumen zwischen Januar und März 2011 basiert nach JLL-Zahlen auf 55 Deals (erstes Quartal 2010: 19). „Das Interesse der Investoren an Wohninvestments war zwar auch im letzten Jahr schon hoch, die Realisierung scheiterte aber noch an unterschiedlichen Preisvorstellungen. Für das laufende Jahr gehen wird von einem Investmentboom im Wohnungsmarkt aus“, so Andrew M. Groom, Leiter Valuation & Transaction Advisory bei JLL Deutschland. Käufer akzeptierten für solide Bestände auch höhere Preise, so Groom weiter.

Mit Abstand größte Transaktion im ersten Quartal 2011 sei die Mehrheitsbeteiligung der TAG Immobilien AG an der Colonia Real Estate AG mit 800 Millionen Euro gewesen. Über 50 Millionen Euro hätten darüberhinaus die beiden Käufe der Corestate Gruppe aus der Schweiz (zusammen 155 Millionen Euro), und der Erwerb des Bouwfonds für seinen European Residential Publikumsfonds (61 Millionen Euro).

Den TAG-Deal außen vor gelassen liege die durchschnittliche Größe der gehandelten Portfolios bei zwölf Millionen Euro. „Aufgrund des geringen Angebotes an großen Portfolien rücken kleinere Objekte auch für institutionelle Investoren stärker in den Fokus. Kleine Objekte kennzeichnet zudem oftmals eine bessere Qualität“, so Groom.

Geografischer Investitionsschwerpunkt sei im ersten Quartal 2011 das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen mit zwölf Transaktionen und einem Volumen von 239 Millionen Euro gewesen. Lebhaft sei es auch auf dem Berliner Investmentmarkt zugegangen: elf Portfoliodeals mit 108 Millionen Euro wurden nach JLL-Zahlen in der Hauptstadt umgesetzt. Bedingt durch einen Einzeldeal von Bouwfonds (61 Millionen Euro) sei auch Bayern ein wichtiges Investitionsziel gewesen. Im Freistaat seien in neun Transaktionen rund 100 Millionen Euro gehandelt worden, davon 70 Millionen in München.

Noch erweise sich der Wohnungsmarkt nach JLL-Angaben als fest in deutscher Hand. Allerdings: der Anteil ausländischer Investoren lege sukzessive zu: Ende März 2011 habe er 19 Prozent an den Portfoliodeals erreicht. „Deutschland steht wieder zunehmend im Fokus internationaler Investoren. Der Wohnimmobilienmarkt hierzulande gilt als stabil und verspricht einen sicheren Cashflow. Das günstige makroökonomische Umfeld und die steigenden Mieten in Großstädten regen teilweise auch die Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung der Marktwerte an“, kommentiert Groom. (te)

Foto: Shutterstock

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