King-Sturge-Index: Immobilienbranche positiv gestimmt

Der King Sturge Immobilienkonjunktur-Index weist für den Monat Juli einen Anstieg aus. Das Immobilienklima, das die Stimmung der Marktteilnehmer spiegelt, zog in diesem Zeitraum um 1,8 Prozent an.

haus-index2-shutt_34927417Während die Gesamtwirtschaft derzeit eine Abkühlung auf hohem Niveau erlebt, zeigt sich die Immobilienwirtschaft nach Aussage von Jones Lang LaSalle (JLL) davon unbeirrt. JLL hatte den Immobilienberater King Sturge Ende Mai übernommen.

Das umfragebasierte Immobilienklima des monatlich erhobenen King-Sturge-Index kletterte im Juli um 1,8 Prozent auf 143,9 Zählerpunkte (Vormonat: 141,5). Die leichte Aufwärtsbewegung werde vor allem durch das Investmentklima hervorgerufen, das um 2,0 Prozent zulegte und aktuell bei 147,1 Zählern liege (Vormonat: 144,3). Somit schätzten die über 1.000 befragten Marktteilnehmer derzeit Kauf- und Investitionsentscheidungen fast wieder so vielversprechend ein wie zum Höchststand im Februar 2011 (149,8 Zähler).

Auch das Ertragsklima, zweiter Teilindikator des Immobilienklimas, das die Erwartung zur Mietentwicklung anzeigt, verzeichnet laut JLL eine Zunahme von 138,7 auf 140,8 Punkte. Die oszillierende Auf- und Abwärtsbewegung der vergangenen Monaten zeige, dass sich der eingeleitete Seitwärtstrend anscheinend konsolidiere.

„Überraschen kann das nicht“, erklärt Helge Scheunemann, Head of Research Deutschland von Jones Lang LaSalle. „Auf der einen Seite lässt die Dynamik der Weltkonjunktur nach, was zu einer Abkühlung der deutschen Exportwirtschaft führt. Auf der anderen Seite verunsichern die Euro-Schuldenkrise sowie die quasi in letzter Minute abgewendete Zahlungsunfähigkeit der USA die Märkte.“ Trotz der globalen Unsicherheiten sei die deutsche Immobilienwirtschaft aber nach wie vor in robuster Verfassung. „Alles deutet darauf hin, dass die Transaktionsvolumina und Vermietungsgeschäfte weiter zulegen. Hier zeigt sich, dass der deutsche Immobilienmarkt weiterhin von seiner Solidität als attraktiver Investitionsstandort profitiert“, so Scheunemann.

Auch die unterschiedlichen Teilsegmente des Immobilienmarktes verzeichnen einen Anstieg. Am stärksten fällt dieser bei den Wohnimmobilien aus, wo der Indexstand um 3,5 Prozent auf 167,2 Zählerpunkte zulegte und damit einen neuen Höchststand seit Beginn der Erhebung im Februar 2008 erzielt. Das Klima für Handelsimmobilien nahm um 2,9 Prozent auf 141,3 Zähler zu. Büroimmobilien hingegen wurden mit 136,1 Punkten nur marginal besser eingeschätzt als im Vormonat (135,8 Punkte).

Im Einklang mit der anziehenden Stimmung in der Immobilienwirtschaft bewegt sich laut JLL auch die makroökonomische Immobilienkonjunktur nach oben. Sie basiert auf der statistischen Auswertung von ifo-Geschäftsklimawerten, Dax, Dimax, Zinsen und Staatsanleihen. Allerdings fällt die Zunahme mit 0,05 Prozent schwach aus. „Die Wachstumsraten der Immobilienkonjunktur reduzieren sich seit einigen Monaten. Scheinbar etabliert sich hier ebenso wie bei den Stimmungswerten ein Seitwärtstrend“, kommentiert Scheunemann. In den kommenden Monaten werde sich erweisen, ob sich die Immobilienwirtschaft positiv von der gesamtkonjunkturellen Entwicklung abkoppeln könne. (bk)

Foto: Shutterstock

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