DB Research: Aufschwung am Immobilienmarkt setzt sich in 2014 fort

Zinsen sollen niedrig bleiben

Die anhaltende Eurokrise trägt nach Aussagen von DB Research dazu bei, die Zinsen auf niedrigem Niveau zu halten. Auch ohne zusätzliche Zentralbankinterventionen und trotz der Reduzierung der Anleihenrückkäufe der US-Notenbank (Fed) sei zum Jahresende 2014 ein Renditeanstieg der zehnjährigen Staatsanleihen von gegenwärtig 1,7 Prozent auf 2,2 Prozent zu erwarten. Die deutschen Hypothekenzinsen seien gegenüber ihrem Tiefpunkt von 2,6 Prozent im Sommer 2013 zum Jahresende 2013 um über 30 Basispunkte auf 2,9 Prozent gestiegen. Deshalb dürften sie laut DB Research weniger Aufwärtspotenzial haben und Ende des Jahres 2014 nur bei knapp über drei Prozent liegen. Trotz des sehr niedrigen Zinsniveaus ist das Wohnungsbaufinanzierungsvolumen gegenüber dem Vorjahr in 2013 nur um zwei Prozent gestiegen, so DB Research. Daraus folge, dass der Gesamtzyklus 2009 bis 2014 nicht durch zu hohe Kreditvergabe der Banken beeinflusst worden sei. Der Anstieg des Finanzierungsvolumens sei leicht unter der Inflationsrate geblieben.

Politische Eingriffe beeinflussen Zinsniveau

Die deutschen Hypothekenzinsen könnten laut DB Research auf ihrem aktuellen Niveau ihren Höhepunkt erreichen und vorübergehend zurückgehen, wenn die Europäische Zentralbank zusätzliche geldpolitische Maßnahmen ergreifen würde. Zudem würden zusätzliche Maßnahmen der EZB Investoren signalisieren, dass der deutsche Wohnimmobilienmarkt stärker von internationalen Ungleichgewichten und den Aktionen der Zentralbank geprägt ist als von immobilienspezifischen Trends.

Das größte Abwärtsrisiko für Zinsen seien politische Eingriffe in den Immobilienmarkt. Die neue Koalitionsregierung sieht Restriktionen bei Mieterhöhungen für bestehende Wohnimmobilien vor. Bisher scheint es auf der politischen Agenda keine zusätzlichen Anreize für Investitionen zu geben, so DB Research. Die Wohnungsmarktpolitik der neuen Regierung stehe damit im Widerspruch zur hohen Nachfrage und könne diese noch verstärken. In puncto Renovierungen werde die geplante Ausgestaltung der Investitionsvorschriften weniger vermieterfreundlich sein als in den letzten Jahren. Die neuen Maßnahmen und die politischen Streitigkeiten über die Details werden laut DB Research die Investitionsbereitschaft belasten – zumindest bis die neuen Gesetze in vollem Umfang verabschiedet sind.

Der Dienstleister DB Research ist verantwortlich für die volkswirtschaftliche Analyse in der Deutsche Bank Gruppe. (st)

Foto: Shutterstock

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