Ruhestandsplanung: Best Ager brauchen Lebens- statt Finanzberatung

Mit neun und acht Prozent sind die „Renovierer“, die vor allem in den Erhalt ihrer Immobilie und ihre eigene körperliche Verfassung investieren und die „Neustarter“ am schwächsten vertreten.

Ist bei den „Renovierern“ der Zugang zum Vermögen weithin „verbaut“ und in illiquiden Werten gebunden, setzt der „Neustarter“ vorwiegend auf Immaterielles, engagiert sich sozial, ist oft ehrenamtlich aktiv.

Nur ein geringer Teil fühlt sich allerdings für das Alter finanziell gut abgesichert, Frauen dominieren in dieser Kategorie. Was aber fast alle eint, ist der Verzicht auf ein Testament. Nur etwa ein Drittel hat eine Nachlassverfügung erstellt.

Zwar gehen erhebliche Teile des Altersvermögens an die nachfolgende Generation, klare Festlegungen werden aber nicht getroffen, man setzt auf die gesetzlichen Regelungen. Auch das ist ein Zeichen dafür, dass man sich die Vorstellung bewahren will, es könne ewig so weitergehen. Wenn es um Sterblichkeit geht, ist Verdrängen angesagt.

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Neues Verständnis von Altersvorsorge

Die Erkenntnisse der Studie zur Psychologie der Altersvorsorge, vom Berliner Tagesspiegel mit der Schlagzeile „Sparen bis zum Umfallen“ bedacht, sollten zu einem neuen Verständnis der Ruhestandsplanung führen.

Langfristige Strategien müssen künftig viel stärker auf zu finanzierende Dienstleistungen in der Mobilität, der Gesundheitsfürsorge, der Kommunikation und der Versorgung zugeschnitten werden.

Versicherer: Strategische Neuausrichtung

Darauf zielen im Kern auch die Dispositionen der Best Ager ab. Sie lassen einen Großteil ihres Vermögens unangetastet, um auf Fälle wie Immobilität, Inanspruchnahme der Hilfe Dritter und zusätzlicher Gesundheitsdienstleistungen vorbereitet zu sein.

Es bietet sich vor diesem Hintergrund für Versicherungsunternehmen eine Möglichkeit, ihr Leistungsspektrum deutlich zu erweitern und bei der Produktentwicklung einen extensiven Altersvorsorgebegriff zu unterlegen.

Das schafft gerade in Zeiten des Niedrigzinses, wo die Wettbewerbsfähigkeit allein unter bloßen Renditeaspekten immer schwieriger wird, die Chance einer strategischen Neuausrichtung zum Beispiel im Verbund mit Kooperationspartnern.

Seite drei: Neue Rolle des Immobilienvermögens

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