Wohnimmobilien: Preisanstieg erfasst auch mittlere Lagen

Die Preise für Wohnimmobilien steigen weiter, so der aktuelle Marktbericht Deutschland des Maklerhauses von Poll Immobilien – allerdings nicht in allen Lagen. Vor allem die Lagen der zweiten Reihe verbuchen demnach deutliche Zuwächse.

Wegen des knapper werdenden Angebots in den Premiumlagen weichen die Käufer vermehrt auf die mittleren und guten Wohnlagen aus.

Eine hohe Nachfrage der Käufer hat auch im laufenden Jahr 2015 für steigende Preise gesorgt, konstatiert der Marktbericht für Wohnimmobilien in Deutschland.

Das Maklerhaus von Poll Immobilien untersuchte für die Analyse 40 Standorte von Aachen bis Wiesbaden, inklusive der sieben Top-Städte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart sowie aller Landeshauptstädte.

Demnach lassen die Attraktivität von Investitionen in wertstabile Geldanlagen, eine starke Wirtschaft und wachsende Bevölkerungszahlen die Preise für Wohnimmobilien in den deutschen Städten weiter wachsen. Hinzu komme der Trend, aufgrund momentan niedriger Zinsen zu kaufen statt zu mieten.

Preise steigen insbesondere in mittleren und guten Wohnlagen



Die kleinräumige Analyse habe ergeben, dass vor allem in mittleren und guten Wohnlagen die realistisch zu erzielenden Preise für Wohnimmobilien im ersten Halbjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr aufgrund hoher Nachfrage stark gestiegen sind.

In Frankfurt am Main etwa sei die Preisspanne für freistehende Einfamilienhäuser in mittlerer Lage von 220.000 bis 750.000 Euro auf 250.000 bis 800.000 Euro angewachsen.

Wegen des knapper werdenden Angebots in den Premiumlagen vor allem in wachsenden, attraktiven Städten würden Käufer dort vermehrt auf die mittleren und guten Wohnlagen ausweichen, so von Poll Immobilien.

In den Premiumlagen sei in den drei teuersten Metropolen die durchschnittliche Preisobergrenze bei freistehenden Häusern unverändert hoch geblieben. In München lag sie demnach sowohl im ersten Halbjahr 2015 als auch im Vorjahr bei zehn Millionen Euro, in Hamburg und Frankfurt jeweils bei sechs Millionen Euro. Für besondere Immobilien werde auch weitaus mehr gezahlt.

München umsatzstärkster Markt

Mit gut fünf Milliarden Euro wurde 2014 in München so viel wie in keiner anderen deutschen Stadt für Ein- und Zweifamilienhäuser und Eigentumswohnungen umgesetzt, so der Marktbericht.

Auf Rang zwei folgte Berlin mit rund 4,74 Milliarden Euro. Die Anzahl der Verkäufe sei in der Hauptstadt mit rund 22.400 Fällen allerdings fast doppelt so hoch wie in München mit circa 12.000 Verkäufen gewesen.

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Insgesamt seien in 2014 in allen 40 untersuchten Städten rund 131.400 Wohnimmobilien veräußert worden – 3,9 Prozent weniger als 2013. Das umgesetzte Geldvolumen sei dagegen um 4,2 Prozent auf rund 31,3 Milliarden Euro angesteigen.

Preisanstieg wird sich fortsetzen

Von Poll Immobilien sieht aufgrund der guten Rahmenbedingungen in fast allen der 40 betrachteten Städte noch Potenzial für Preissteigerungen, insbesondere in mittleren und guten Wohnlagen.

Die Gefahr einer Blasenbildung sieht das Maklerhaus nicht. „Verglichen mit den großen europäischen Metropolen sind selbst die Preise in den teuersten deutschen Städten noch als moderat zu bezeichnen“, argumentiert Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter bei von Poll Immobilien. (bk)

Foto: Shutterstock

 

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