So sieht die Wunschwohnung der Deutschen aus

Die auf Wohnimmobilien spezialisierte Bien-Ries AG hat eine großangelegte Umfrage zur Wunschwohnung der Deutschen durchgeführt. Viele Bundesbürger würden demnach auf manche Ausstattungsmerkmale verzichten, damit die eigenen vier Wände erschwinglicher werden.

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Viele Interessenten für den Kauf einer Eigentumswohnung haben ein klares Preislimit.

Für die im September 2017 abgeschlossene Umfrage wurden laut Bien-Ries rund 10.000 Kunden, Interessenten und Geschäftskontakte angeschrieben.

Fast alle Befragten suchen den Angaben zufolge Eigentumswohnungen in und bei Großstädten. 94,9 Prozent der Befragten wollen in der Innenstadt oder zumindest am Stadtrand wohnen. Nur 5,1 Prozent bevorzugen das Land.

Preissensibilität ist hoch

Für 58,6 Prozent der Befragten sind laut Bien-Ries Kaufpreise für Innenstadtwohnungen von mehr als 6.000 Euro pro Quadratmeter zu viel. Bei den Stadtrandlagen sein 43,4 Prozent der Befragten bereit, zwischen 5.000 und 5.500 Euro pro Quadratmeter auszugeben.

„Die hohe Wohnimmobliennachfrage hat zur Folge, dass die Verkaufspreise ein für deutsche Großstädte ungewohnt hohes Niveau erreicht haben. Das liegt auch daran, dass die Kommunen seit mehr als einem Jahrzehnt deutlich zu wenige Grundstücke, Quartiere und neue Stadtteile entwickelt haben. Hier besteht erheblicher Nachholbedarf“, erläutert Wolfgang Ries, Vorstand der Bien-Ries AG.

Verkehrsanbindung an Autobahn und ÖPNV besonders wichtig

Bei 61,3 Prozent der Teilnehmer ist die Verkehrsanbindung mit öffentlichen Transportmitteln wie U-Bahn, Bus oder Straßenbahn ein besonders wichtiger Aspekt im Rahmen der Suche nach einer Eigentumswohnung.

83,5 Prozent betrachten eine Autobahnanbindung in der Nähe der Wohnung als mittel bis sehr wichtig. Nur 16,5 Prozent sehen dies als weniger wichtig an.

Infrastruktur: Einkaufsmöglichkeiten und Grünanlagen ganz oben

Spielplätze im Umfeld sind nur für 46,3 Prozent der Befragten von Bedeutung. Schulen und Kindergärten werden von  60 Prozent gewünscht. Von besonderer Bedeutung sind für 90 Prozent der Befragten Parkanlagen oder eine ansprechende Grüngestaltung.

Einkaufszentren spielen für 89,2 Prozent eine mittlere bis sehr wichtige Rolle. Zumindest einen nahgelegenen Lebensmittelmarkt wünschen sich mit 97,8 Prozent fast alle Teilnehmer der Umfrage. Medizinische Einrichtungen haben ebenfalls eine enorme Bedeutung: 92,7 Prozent möchten diese im Umfeld nicht missen.

Ausstattung: Auf jeden Fall mit Gäste-WC und Abstellraum

36,8 Prozent der Befragten wünschen sich eine Drei-Zimmer-Wohnung zwischen 75 und 90 Quadratmetern. 26,4 Prozent bevorzugen eine Zwei-Zimmer-Wohnung und 31,1 Prozent möchten eine Vier-Zimmer-Wohnung. Auch bei der Frage der Küche ergebe sich ein klares Ergebnis: 50,2 Prozent möchten eine zum Wohnraum hin offene Küche.

Zugunsten eines niedrigeren Kaufpreises würden 51,5 Prozent eher auf ein kleines, aber zweckmäßiges Badezimmer nur mit einer Dusche setzen. 64,6 Prozent sehen ein zusätzliches Gäste-WC als unbedingt notwendig an.

Einen Abstellraum wünschen sich 86,1 Prozent der Befragten. Auf einen Keller würden immerhin 53,2 Prozent verzichten, sofern ein Abstellraum in der Wohnung vorhanden ist und sich durch den Wegfall des Kellerabstellraumes Kosteneinsparungen erzielen lassen.

Drei Viertel wollen keine weiteren Kosten durch Energieeffizienzsteigerungen

Gegen eine weitere kostentreibende Steigerung der Energieeffizienz über den aktuellen Standard hinaus sprachen sich 75 Prozent der Befragten aus.

„Die Anforderungen beim energetischen Bauen, bei Schallschutz und der Architektur haben zu einer dramatischen Kostensteigerung geführt. Alleine der Materialeinsatz hat sich in den letzten zehn Jahren um 50 Prozent erhöht. Hinzu kommt die Explosion der Grundstückspreise. Auch die Baukosten haben sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt, kostengünstiger Wohnungsbau ist unter diesen Umständen praktisch nicht mehr möglich. Es stellt sich die Frage: Was nützen uns die energetisch vielleicht besten Wohnungen, wenn der deutsche Durchschnittsbürger sie sich nicht mehr leisten kann?“, so Ries.

Seite 2: Wieviel Prozent des Haushaltseinkommens können ausgeben werden?

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