So viel kostet das Wohnen in deutschen Urlaubsregionen

Die Regionen an Nord- und Ostsee sowie die großen süddeutschen Seen gehören zu den beliebtesten Feriendestinationen der Bundesbürger. Viele haben dort auch ihren Erstwohnsitz. Immowelt hat untersucht, wie tief Käufer dort für eine eigene Immobilie in die Tasche greifen müssen.

Reetdachhaus in Kampen auf Sylt: Die nordfriesische Insel weist Spitzenwerte bei den Immobilienpreisen auf.

Wie teuer das Leben am Strand oder in den Bergen ist, unterscheidet sich stark nach Ferienregion, so Immowelt. Auf den Inseln koste Wohneigentum deutlich mehr als an der Küste. In Alpennähe oder am Bodensee liegen die Preise enger zusammen als im Norden.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Marktanalyse des Portals. Dafür wurden die Kaufpreise von Eigentumswohnungen und Häusern in den 50 deutschen Gemeinden beziehungsweise Regionen mit den meisten Gästeübernachtungen in 2016 untersucht.

Nordsee: Sylt und Norderney mit höchstem Preisniveau

Das teuerste deutsche Urlaubsparadies ist Sylt. Auf der nordfriesischen Insel werden Immobilien den Daten zufolge im Median für 7.910 Euro pro Quadratmeter angeboten. Die hohen Preise hängen damit zusammen, dass Sylt eine der beliebtesten Urlaubsregionen ist – mehr als zwei Millionen Touristen übernachten dort pro Jahr. Viele Immobilien werden daher als Ferienwohnungen inseriert.

Ein ähnliches Bild zeichnet sich laut Immowelt auf anderen Inseln in der Nordsee ab. Norderney liege mit Quadratmeterpreisen von 7.830 Euro nur knapp hinter Sylt. Auch auf Wangerooge (6.990 Euro), Juist (6.620 Euro) und Langeoog (5.990 Euro) befinden sich Immobilien im gehobenen Preissegment.

Ganz anders sieht es laut Immowelt an der Nordseeküste aus. Wangerland verzeichne mit 1.380 Euro pro Quadratmeter die niedrigsten Preise aller untersuchten Gemeinden. Auf der vorgelagerten Insel Wangerooge sei das Preisniveau fünfmal so hoch. Auch Orte wie Butjadingen (1.460 Euro), Esens (1.540 Euro) und Wurster Nordseeküste (1.640 Euro) lägen preislich am unteren Ende der Tabelle. Einzige Ausnahme sei St. Peter-Ording: Immobilien in dem Touristenmagnet am Wattenmeer kosteten aktuell 4.520 Euro pro Quadratmeter.

Teure Ostseebäder, Sparpotenzial auf Rügen und Usedom

Ähnlich wie an der Nordsee gibt es auch an der Ostsee große preisliche Differenzen: Während Ostseebäder wie Timmendorfer Strand (4.270 Euro), Zingst (3.990 Euro) oder Warnemünde (3.950 Euro) zu den teuren Pflastern gehörten, gebe es insbesondere auf den Inseln großes Sparpotenzial.

Auf Usedom schwanken die Preise laut Immowelt zwischen 3.700 Euro pro Quadratmeter in Heringsdorf, wozu auch die beliebten Seebäder Bansin und Ahlbeck zählen, und 2.660 Euro in Zinnowitz am anderen Ende der Insel. Auf Rügen würden die Unterschiede noch deutlicher: Während in Binz Wohnungen und Häuser im Median noch 3.390 Euro pro Quadratmeter kosteten, zahlten Käufer in Göhren lediglich 2.080 Euro.

Alpen: Tegernsee am hochpreisigsten

Wer die bayerischen Alpen der norddeutschen Küste vorzieht, muss sich laut Immowelt sich auf hohe Preise einstellen. In den Gemeinden rund um den Tegernsee liegen die Kaufpreise im Median bei 6.720 Euro pro Quadratmeter. Damit befinde sich der Tegernsee auf einem Preisniveau mit Wangerooge oder Juist. Das große Angebot an Naherholung mache den Tegernsee zum perfekten Ferienort.

Die schöne Landschaft am Rande der Alpen lockt im Sommer wie Winter auch zahlreiche Deutsche nach Garmisch-Partenkirchen. Wer sich im ehemaligen Olympia-Ort dauerhaft niederlassen möchte, muss laut Immowelt tief in die Tasche greifen. Für 4.390 Euro pro Quadratmeter werden Immobilien dort aktuell angeboten, ein paar Kilometer weiter in Grainau sind es 3.770 Euro.

Auch im Berchtesgadener Land ist Wohnen nicht viel preiswerter. In Schönau am Königssee kostet der Quadratmeter beispielsweise 3.680 Euro. Während an Ostsee und Nordsee die Kaufpreise stark variierten, sei die Preisspanne in den bayerischen Urlaubsregionen kleiner. Lediglich im Allgäu und im Chiemgau seien Immobilien etwas günstiger. In Oberstdorf etwa koste der Quadratmeter 2.940 Euro, in Inzell 1.990 Euro.

Preise am Bodensee: Größtenteils über der 4.000-Euro-Marke

Der größte See Deutschlands, der Bodensee, lockt jährlich Millionen Touristen an. Die Immobilienpreise in den großen Ufergemeinden sind hoch. Sowohl Konstanz (4.510 Euro pro Quadratmeter) als auch Lindau (4.100 Euro) und Überlingen (4.070 Euro) liegen laut Immowelt preislich jenseits der 4.000-Euro-Marke. Lediglich in Friedrichshafen (3.340 Euro) rangierten die Preise unter diesem Wert. (bk)

Foto: Shutterstock

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