Fidelity mit leichten Abflüssen

Fidelity International hat im ersten Halbjahr 2006 beim verwalteten Vermögen in Publikumsfonds ein leichtes Minus von 0,6 Prozent verzeichnet. Nach einem starken Zuwachs in den ersten drei Monaten wirkten sich auch bei Fidelity die im zweiten Quartal branchenweit einsetzenden Mittelabflüsse aus Aktienfonds aus.

Fidelity verwaltete in Deutschland zum 30. Juni 2006 ein Vermögen von 15,72 Milliarden Euro. Dabei entfielen 14,37 Milliarden Euro auf das verwaltete Vermögen in Publikumsfonds für Privatanleger und 1,35 Milliarden Euro auf das institutionelle Geschäft. Die Nettomittelzuflüsse betrugen innerhalb der vergangenen zwölf Monate 440 Millionen Euro; zwischen Januar und Juni verzeichnete Fidelity dagegen Abflüsse von rund 450 Millionen Euro. Fidelity konnte sich damit dem branchenweiten Trend nicht entziehen: Im ersten Halbjahr 2007 zogen private Anleger aus den Aktienfonds der BVI-Mitglieder insgesamt rund 2,8 Milliarden Euro ab.

Klaus-Jürgen Baum, Sprecher der Geschäftsführung von Fidelity International in Deutschland, rechnet damit, dass die hohen Mittelabflüsse eine vorübergehende Reaktion sind. „Dass viele Anleger angesichts der aktuellen Kurskorrekturen an den Börsen verunsichert sind, ist verständlich. Eine überstürzte Flucht aus Aktienfonds gefährdet jedoch die Rendite ihres Portfolios. Denn um diese Anlageklasse führt beim langfristigen Vermögensaufbau kein Weg vorbei“, sagte Baum. Wenn die Märkte sich wieder stabilisieren, sei mit einer Rückkehr der Anleger zu rechnen.

Wertgesicherte Fonds und Geldmarktprodukte, die bei den BVI-Gesellschaften im ersten Halbjahr die absatzstärksten Anlageklassen waren, seien keine ernst zu nehmende Alternative. „Viele Anleger handeln in Bezug auf Aktienfonds prozyklisch: Sie kaufen bei hohen, verkaufen bei niedrigen Kursen und suchen ein Höchstmaß an Sicherheit. Dabei sollten sie die Anlagen mit dem größten Renditepotenzial aber nicht außer Acht lassen – und dazu gehören eben Aktienfonds“, erklärte Baum.

Zahlreiche Fidelity Fonds bewiesen sich in den turbulenten Märkten und brachten Anlegern Gewinne. So gehört der Fidelity European Aggressive Fund mit einem Plus von 5,1 Prozent im Halbjahresvergleich zu den Besten von mehr als 300 europaweit anlegenden Aktienfonds. Auch die von Alexandra Hartmann betreuten Deutschland-Fonds zählten erneut zu den Gewinnern. So verzeichnete der Fidelity Germany Fund im ersten Halbjahr 2006 ebenfalls einen Wertzuwachs von 5,1 Prozent, und der seit März 2005 erhältliche Fidelity Deutschland Select erzielte seit Jahresanfang sogar eine Wertentwicklung von 7,8 Prozent. (Stand: 30. Juni 2006).

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