BVI: Abflüsse wegen Börsenturbulenzen

Die Börsenturbulenzen im August haben hierzulande vor allem zu Abflüssen aus Publikumsfonds geführt. Rund 4,1 Milliarden Euro haben Anleger infolge des Kurzsturzes aus diesen abgezogen.

Thomas Richter, BVI
Thomas Richter, BVI

Profis kaufen, Privatanleger verkaufen – so die Analyse vom Branchenverband BVI Bundesverband Investment und Asset Management angesichts seiner jüngsten Erhebung. Während institutionelle Anleger laut BVI fast 1,3 Milliarden Euro in Spezialfonds anlegten, flossen aus Publikumsfonds
5,4 Milliarden Euro ab. Bei den Vermögen außerhalb von Investmentfonds gab es Zuflüsse in Höhe von 1,5 Milliarden Euro.

BVI-Hauptgeschäftsführer Thomas Richter: „Im Monat der Lehman-Pleite 2008 verlor der deutsche Aktienindex Dax 9,2 Prozent, im August büßte dieser rund 19 Prozent ein. Es ist verständlich, dass nach diesem starken Kurseinbruch die durch die Staatsschuldenkrise ohnehin schon verunsicherten Anleger verkauften. Verglichen mit 2008 halten sich die Verkäufe jedoch in Grenzen, die Anleger haben insgesamt besonnen reagiert“. Nach der Lehman-Insolvenz im Oktober 2008 hätten Anleger binnen eines Monats rund 46 Milliarden Euro aus Publikumsfonds abzogen, im Vergleich seien die Rückgaben im August 2011 trotz der heftigen Börsenturbulenzen im Rahmen geblieben, so Richter.

Investoren haben unter dem Strich in Geldmarktfonds und Rentenfonds umgeschichtet. Aus Aktienfonds flossen dagegen per Saldo 4,1 Milliarden Euro und aus Mischfonds 1,6 Milliarden Euro ab.

Das von der Asset-Management-Branche verwaltete Vermögen belief sich Stand August auf insgesamt 1.762,3 Milliarden Euro, gegenüber Juli ein Minus von 2,5 Prozent. (mr)

Foto: BVI

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