Wandelanleihen: Mit Renten und Aktien gewinnen

Die Volatilität der Aktie legt den Preis der Tauschoption fest – hier sollten Investoren auf ein gesundes Verhältnis achten. Insgesamt gilt: Da Investoren von Wandelanleihen nicht immer dasselbe Ziel haben, gibt es keine klare Hierarchie unter den vier Kriterien. Meist fließen sie allesamt in die Analyse und den Auswahlprozess ein.

Zu den Wandelanleihen, die sich 2013 gut entwickeln dürften, gehören nach eingehender Analyse beispielsweise Air Berlin, Micron Technology und Michelin.

Komplexe Titelauswahl

Nicht nur die Vielzahl an Kriterien, sondern auch die Frage nach der richtigen Streuung des Vermögens macht die Auswahl geeigneter Titel komplex. Da stellen Wandelanleihenfonds eine praktische Alternative dar: Mithilfe eines auf die Zwitterpapiere spezialisierten Fondsmanagements können Investoren auf eine Auswahl interessanter Titel zugreifen und gleichzeitig von Diversifikationseffekten profitieren, da sowohl das Risiko als auch die Chance auf attraktive Renditen auf mehrere Papiere verteilt werden.

So trägt beispielsweise ein überschaubares Portfolio mit knapp 50 ausgewählten Convertibles erheblich zur Kapitalsicherung bei und birgt gleichzeitig bessere Renditechancen als einzelne Titel.

Fonds statt Einzeltitel

Allerdings sollten Anleger bei Wandelanleihenfonds wie auch bei anderen Fonds genau hinsehen: Es gibt vielerlei Arten, darunter sogenannte „Convertible Arbitrage Hedge Fonds“, die Wandelanleihen gegen die unterliegenden Aktien arbitrieren und so von Marktverwerfungen profitieren. Wer hier anlegt, ist nicht in die Anlagekategorie Convertibles investiert, sondern profitiert von der Arbitrage zwischen zwei Vermögensklassen.

Grundsätzlich sind Convertible Bonds eher „rentenähnlich“ oder stärker mit den Aktienmärkten korreliert. Zudem existieren synthetische, von Investmentbanken generierte Wandelanleihen, deren Liquidität umstritten ist. Aus unserer Sicht sind Long-only-Wandelanleihenfonds zu favorisieren, da sie leichter am Primärmarkt partizipieren können. In diesem Bereich bieten sich verschiedene interessante Möglichkeiten der Renditesteigerung unter Ausschluss größerer Risiken.

Wandelanleihe ideal für risikoaverse Investoren

Zwecks einer ausgewogenen Streuung ihres Vermögens über verschiedene Anlageklassen sollten Investoren jedoch beachten, dass ein Wandelanleihenfonds immer dem Aktien- oder dem Anleihenportfolio zugerechnet wird.

Angesichts des aktuellen Niedrigzinsumfeldes, das reguläre Anleihen teuer macht, und volatiler Aktienmärkte stellen klassische Wandelanleihen vor allem für risikoaverse Investoren eine attraktive Anlageform dar. Umso mehr, weil reale Werte, insbesondere Aktien, immer mehr in den Fokus der Investoren rücken. Gerade wegen ihres asymmetrischen Verhaltens bei Auf- und Abwärtsbewegungen am Aktienmarkt eignen sich Convertibles zudem hervorragend als Einstiegsmöglichkeit in Richtung Aktieninvestment.

Autor Igor de Maack ist Fondsmanager bei DNCA Finance.

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