Familienunternehmen: Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft

Die großen Dax-Unternehmen beherrschen in der Regel die Schlagzeilen. Doch Familienunternehmen bestechen häufig durch eine Top-Performance und ihre Kurse schwanken weniger als bei anderen Aktiengesellschaften.

Familienunternehmen
„Familienunternehmen verfolgen ihre wirtschaftlichen Ziele auf eine gesellschaftlich verträglichere Art und Weise als Nicht-Familienunternehmen“, sagt Professor Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen.

Sie heißen Swatch, Sixt, Metro oder Continental – börsennotierte Familienunternehmen machen das Gros der deutschen Wirtschaft aus. Nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Industrie sind 90 Prozent der vier Millionen deutschen Betriebe von Familien oder Inhabern geführte Firmen.

Mehr noch: Rund 40 Prozent aller Unternehmensumsätze werden von ihnen erwirtschaftet und sie beschäftigen das Gros der sozialpflichtig Beschäftigten hierzulande. Zahlen und Fakten, die in der Öffentlichkeit wenig bekannt sein dürften. Schließlich beherrschen in der Regel die großen Dax-Unternehmen die Schlagzeilen und auch das Analysten-Coverage ist in diesem Segment fällt weit spärlicher aus.

Wertsteigerung kein Selbstläufer

Und dennoch, mittlerweile gibt es einige Fonds, die sich auf Familienunternehmen fokussiert haben und seit Jahren gute Ergebnisse für ihre Anleger einfahren. Zu ihnen zählt der BB Entrepreneur Europe der Schweizer Fondsgesellschaft Bellevue Asset Management.

Seit Auflage im April 2009 konnte der Fonds unter der Führung von Portfoliomanagerin Birgitte Olsen sein Vermögen mehr als verdoppeln und damit auch seine Benchmark deutlich hinter sich lassen. Im Mittelpunkt steht dabei die fundamentale Analyse des Unternehmens. Denn „die Tatsache, ein Familienunternehmen zu sein, führt nicht a priori zu einer überproportionalen Wertsteigerung“, weiß Olsen.

Augenmerk auf Vor- und Nachteile der Eigentümerstruktur

Deshalb werde das Potenzial einer Aktie zunächst durch eine Entrepreneurial Due Diligence abgeklopft und unter anderem besonderes Augenmerk auf die Vor- und Nachteile der Eigentümerstruktur gelegt. „Im Gegensatz zu anderen Häusern mit ähnlichen Fonds legen wir nicht nur Wert auf die Analyse der nackten Zahlen, sondern durchleuchten die Unternehmen auch nach qualitativen Kriterien“, betont die Dänin.

Gemeinsam mit einem vierköpfigen Investmentteam betreibt sie klassisches Stockpicking und wählt aus europaweit 1.800 börsennotierten inhabergeführten Unternehmen aus, deren Zahl sich durch die selbstgesteckten Liquiditätskriterien noch einmal auf rund 600 Firmen reduziert. „Wir führen in jedem Jahr über 300 direkte Gespräche mit Unternehmen. Daraus resultiert ein fokussiertes Portfolio mit 30 bis 40 Unternehmen.“

Seite zwei: Familienunternehmen sind anders

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