MFS: Extreme Risiken nehmen zu

Leicht irritierend war die steigende US-Inflation. Dieser Anstieg reicht jedoch nicht aus, um den Zeitplan der Fed für eine allmähliche Straffung der Geldpolitik infrage zu stellen. Im Euroraum hingegen haben die Deflationsrisiken die EZB zu einer erneuten Lockerung gezwungen. Auch das Deflationsrisiko dürfte noch längere Zeit für weltweit niedrige Anleiherenditen sorgen.

Beeinflusst wurden unsere Zinserwartungen von der Unsicherheit über das Langfristpotenzial der USA und die enttäuschenden Wachstumsbeiträge des Wohnimmobilienmarkts, der Nettoexporte und der Investitionen. Zwar ist aufgrund der weiteren Fortschritte am Arbeitsmarkt für den Rest des Jahres solides Wachstum zu erwarten, mehrere Faktoren werden aber wahrscheinlich einen Anstieg der US-Renditen begrenzen. Kurzfristig ist daher nur mit einer leichten Zunahme zu rechnen.

Ausverkauf befürchtet

Zu Jahresbeginn haben wir geschrieben, dass das technische Rentenmarktumfeld nicht frei von Risiken sei – jedenfalls so lange, bis fallende Staatsanleiherenditen und eine entsprechend gute Kursentwicklung den Anlegern zumindest vorübergehend die Sorge vor Umschichtungen aus Renten- in Aktienfonds nehmen.

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Die Nettomittelzuflüsse der Publikumsfonds sind zumeist gestiegen. Dies gilt auch für Stadtanleihenfonds und Emerging- Market-Anleihen. Sie hatten im Mai und im Juni 2013 erhebliche Abflüsse verzeichnet, als erstmals über Tapering gesprochen wurde, die Staatsanleiherenditen nach oben schossen und sich die Spreads ausweiteten.

Eine ähnlich hohe Korrelation von Staatsanleiherenditen und Spreads wie im letzten Jahr halten ist unwahrscheinlich, aber auch nicht völlig auszuschließen. Auch die Zweifel an der Sekundärmarktliquidität bleibt bestehen. Den Daten zufolge sind die Credit-Märkte heute weniger liquide als vor Lehman. Daher ist zu erwarten, dass eine schwache Liquidität einen möglichen Ausverkauf verstärkt.

Im Januar hielten glaubten wir, dass die Fundamentaldaten von Credits nachgeben könnten, insgesamt aber wohl stabil bleiben würden. Auch wenn die Verschuldung der Unternehmen leicht gestiegen ist, sind die Kreditkennziffern noch immer gut und die Ausfallrisiken niedrig. Dennoch müssen Anleger wählerisch sein. Der Markt dürfte stark zwischen Titeln mit guter und Titeln mit schwächerer Kreditqualität differenzieren.

Seite drei: Spannende Unternehmensanleihen

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