Bitcoin: Doch kein Betrug?

So lässt sich auch erklären, dass der Bitcoinkurs in 2017 stark gestiegen ist, als die Marktteilnehmer noch davon ausgingen, dass ein Großteil der Community auf Segwit2x umstellen würde. Profitiert hat allerdings Bitcoin Cash, deren Blockchain achtmal größere Blöcke hat. Erst am 13. November kam es auch hier zu einer Umstellung des Mining-Algorithmus, der bisher allerdings nicht zu einer Spaltung geführt hat, sondern von allen angeschlossenen Servern übernommen wurde.

Entwicklung des Bitcoin Cash Kurses über die letzten 14 Tage

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Quelle: Cryptocompare.com, 14.11.2017

Viele Kritiker bemängeln jedoch nicht in erster Linie die technischen Probleme, sondern dass Kryptowährungen nicht durch eine Zentralbank oder Edelmetalle gedeckt sind. Bitcoin hat nur dann einen Wert, wenn sich Nutzer darauf verlassen können, Tokens in Güter oder Fiatgeld umtauschen zu können.

Was Kritiker über Bitcoin sagen

„Meiner Meinung nach gibt es eine gigantische spekulative Blase im Zusammenhang mit Bitcoin. Er ist weder eine ernsthafte Zahlungsmethode noch eine gute Möglichkeit, Kapital zu sparen. Der Bitcoin ernährt sich von sich selbst. Es gibt keine fundierten Gründe dafür, dass der Bitcoin ein hohes Preisniveau erreichen wird“, sagte der Ökonom Nouriel Roubini dazu in einem Interview mit dem „Businessinsider“.

Aus Sicht von Warren Buffett ist der größte Nachteil von Bitcoin , dass sich damit nichts produzieren lässt. „Man kann Bitcoin nicht bewerten, weil es kein wertschöpfendes Asset ist. In diesem Sinne ist es eine echte Blase“, sagte Buffett wiederholt. Der CEO von JP Morgan Jamie Dimon bezeichnete Bitcoin sogar als Betrug.

Berühmte Befürworter

Doch hat die digitale Währung auch Befürworter, wie Bart Chilton, ehemaliges Kommissionsmitglied der US-Aufsichtsbehörde für den Warenterminhandel: „Ich denke nicht, dass Bitcoin Betrug oder ein Schneeballsystem ist. Menschen nutzen Bitcoin, um damit Güter zu kaufen, also ist es kein Schwindel. Die Wertentwicklung von Bitcoin ist nachhaltig, wenn auch eventuell nicht zu den aktuellen Preisen.“

Der CEO der Goldman Sachs Group, Lloyd Blankfein ist noch unentschlossen: „Es gab einmal eine Zeit, da enthielt eine Fünf-Dollar-Münze auch noch Gold im Wert von fünf US-Dollar. Jetzt haben wir Papier, das alleine durch die Aussage des Staates gedeckt ist. Vielleicht können wir in einer neuen Welt auch eine Währung haben, die durch Konsens gedeckt ist.“

Einem positiven Aspekt, den alle Kryptowährungen gemeinsam haben, stimmen selbst Kritiker zu: Das Konzept der Blockchain hat enormes Potenzial. „Das ist eine große Chance, die Produktivität in vielen Unternehmen zu steigern und ich denke, dass die Technologie etwas sehr Gutes ist“, so Roubini. (kl)

Foto: Shutterstock

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