Warum Unternehmensanleihen aus Schwellenländern besonders attraktiv sind

Natürlich stellt sich die Frage, wie sich diese Anlageklasse entwickeln wird, wenn sich die Lage an den etablierten Anleihemärkten wieder normalisiert. Darauf gibt es leider keine eindeutige Antwort, denn es hängt davon ab, aus welchem Grund die Zinsen nach oben klettern. Auch das Bewertungsniveau von Emittenten aus den Schwellenländern zum Zeitpunkt des Zinsanstiegs spielt eine große Rolle. In der Vergangenheit waren höhere US-Zinsen für Schwellenländer-Unternehmensanleihen nicht zwangsläufig schlecht, solange dieser Aufwärtstrend bei den Zinsen auch mit einem kräftigeren US-Wirtschaftswachstum einherging. Dies scheint auch diesmal der Fall zu sein. Ein günstigeres Wachstumsumfeld führt nämlich in der Regel dazu, dass die Zinsdifferenzen von Hochzins-Anlagen schrumpfen.

Nichtsdestotrotz sind wir aus taktischer Perspektive inzwischen wieder etwas vorsichtiger gestimmt als zu Beginn des Jahres 2017. Sobald wir die Aussichten auf politische Erfolge oder Misserfolge in den Industriestaaten sowie die Nachhaltigkeit der aktuellen Wachstumsraten eindeutiger abschätzen können, halten wir jedoch nach Möglichkeiten Ausschau, das Risiko wieder zu erhöhen. Parallel dazu beurteilen wir das Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern ebenso positiv wie die dortigen Reformbestrebungen. Deshalb geht die Entwicklung in diesen Volkswirtschaften unserer Meinung nach insgesamt in die richtige Richtung.

Colm McDonagh ist Leiter Schwellenländeranleihen bei Insight Investment, einer Boutique von BNY Mellon IM.

Foto: BNY Mellon IM

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