Anleihen vergehen, Aktien bestehen

Während Aktiengesellschaften mit niedriger Sach- und Kapitalausstattung nach einem Kapitalschnitt oder einem ähnlichen Krisenszenario schnell in Konkurs gehen können, sollte sich bei werthaltigen Firmen die Bewertung langfristig wieder stabilisieren und Verluste sich ausgleichen.

Dies offenbart der Blick auf den Chart des Dow Jones Industrial Average Index. 1885 mit 62 Punkten ins Leben gerufen, notiert der weltweit bekannteste Aktienmarktindex nach diversen Krisen heute bei etwa 24.000 Punkten.

Würde man – wie beim Performance-Index Dax – die Dividenden in die Berechnung mit einbeziehen, wären es sogar über 50.000 Zähler. Aber auch eine ganze Reihe bekannter deutscher Unternehmen –wie Siemens, Allianz, RWE, Beiersdorf– hat bereits seit über hundert Jahren jeder Krise getrotzt.

Ganz im Gegenteil übrigens zu Staats- oder Unternehmensanleihen: In der Geschichte finden sich genügend Beispiele von Ausfällen. Solide Aktien haben deutlich mehr Bestand.

Weiterer Schwerpunkt

Einen zweiten Schwerpunkt sollten Investments in natürliche Ressourcen bilden. Dabei kann es sich beispielsweise um Minenwerte oder auch Direktinvestments in Edelmetalle oder andere Rohstoffe handeln.

Auch im Zeitalter der Digitalisierung führt kein Weg an der Befriedigung menschlicher Grundbedürfnisse vorbei. Virtuell funktioniert Essen und Trinken leider nicht, und auch in der sichersten Cloud wird man nie wohnen können.

Nach dem langjährigen Bärenmarkt bieten Commodities inzwischen übrigens wieder hervorragende Opportunitäten. Dies betrifft sowohl Industriemetalle, wie auch Agrarrohstoffe. Gold hat sich zudem seit tausenden von Jahren als Tauschmittel bewährt und ist darüber hinaus – wie viele andere Rohstoffe auch – einer natürlichen Knappheit unterlegen.

Sollte es mit der Wirtschaft dagegen (unbegrenzt) weiter aufwärts gehen, ohne dass die aufgezeigten Risiken und Entwicklungen eine veritable Währungskrise zur Folge hätten, würde andererseits auch dies für Investments in Aktien und andere Sachwerte sprechen.

Die Unternehmen würden von einer anhaltend hohen Nachfrage profitieren und steigende Gewinne erzielen. Der Bedarf an natürlichen Ressourcen und damit auch ihr Preis dürften ebenfalls weiter zunehmen.

Armin Sabeur (CFA) ist Vorstand und Portfolio-Manager bei Optinova

Foto: Optinova

 

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