Fünf Mythen über Anleihen

Nichts spricht dafür, dass sie sich auf die Wachstums- und Inflationsdynamik signifikant auswirken sollten. Meinungsumfragen in Europa lassen eine zunehmende Unterstützung des Euro in der gesamten Region erkennen. Dieser Umschwung ist besonders in Italien bemerkenswert, wo nahezu 60 Prozent der Befragten nun die Gemeinschaftswährung stützen.

Die Wahlen im März dürften daher keine großen Unruhen verursachen. Auch die Parlamentswahlen in Russland und Mexiko und die eventuell vorgezogenen Neuwahlen in der Türkei dürften für die Finanzmärkte auf breiter Ebene keine Folgen nach sich ziehen.

3. Mythos: Wir befinden uns in einer Kreditblase

Laut Konsenseinschätzungen neigen sich die guten Zeiten bei den Unternehmensanleihen dem Ende zu, sodass die Erträge bald ins Taumeln geraten. Die operativen Kennzahlen der Unternehmen machen jedoch einen robusten Eindruck. Die Verschuldungsquoten europäischer Emittenten von Hochzinsanleihen sind rückläufig und ihre Zinsdeckung verbessert sich. Auch die Gewinne und Umsätze in den USA und Europa verzeichnen ein solides Wachstum.

Worin bestehen die Risiken? Erstens könnte die Wirtschaft in die Rezession rutschen – wir denken allerdings nicht, dass dies unmittelbar zu befürchten ist. Zweitens könnte das Unternehmenskapital fehlallokiert werden. Wir legen deshalb unser Augenmerk auf die Nutzung der Erlöse aus Anleiheemissionen als Frühindikator: Derzeit werden zwei Drittel der Mittel aus Neuemissionen für die Refinanzierung verwendet – eine konservative Kapitalnutzung. Wir halten nach Anzeichen für die Steigerung des Fremdkapitals in den Bilanzen Ausschau. Ein weiteres Warnzeichen wäre die Zunahme von Fusionen und Übernahmen.

Wenn wir mit unserer Annahme richtig liegen, dass die befürchteten Risiken derzeit noch in weiter Ferne sind, könnten sich die Risikoaufschläge (Spreads) weiter einengen. Die Spreads von globalen Unternehmensanleihen mit hoher Bonität (Investment Grade) könnten sich von 94 Basispunkten auf 80 Basispunkten verringern.

Zwar erwarten wir bei den Risikoaufschlägen von US-Hochzinsanleihen keine Rückkehr zu dem historisch niedrigen Niveau von 225 Basispunkten, doch die aktuellen Spreads von 363 Basispunkten könnten auf 300 Basispunkten zurückgehen.

4. Mythos: Alle Schwellenländer sind gleich

Während die Industrieländer von Investoren als unterschiedliche Märkte wahrgenommen werden, betrachten diese die Schwellenländer häufig noch als homogene Gruppe. Dabei sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen aufstrebenden Ländern noch nie so groß gewesen wie heute – was sich sowohl in Erträgen als auch in Renditen widerspiegelt.

Seite drei: Es geht nicht allein um regelmäßige Erträge

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