Die Kosten des Betrugs

US-Präsident Donald Trump will weniger Regulierung, aber dafür drastischere Strafen für Betrüger. Wie so oft waren seine Twitter-Follower die ersten, die davon erfahren haben. Die Folgen dieses Vorhabens bekommt unter anderem Warren Buffett zu spüren.

„Ich werde die Regulierung kappen, aber drastischere Strafen durchsetzen, wenn man beim Betrügen erwischt wird“, twittert Donald Trump zum Fall der Großbank Wells Fargo.

Will der Staat Kriminalität reduzieren, kann er an zwei Hebeln ansetzen: an der Kontrolle und Aufklärung sowie der Strafhöhe. Je wahrscheinlicher es ist, dass Straftaten entdeckt oder gar verhindert werden, desto geringer muss die Strafhöhe sein, um potenzielle Täter abzuschrecken.

Kontrolle und Aufklärung sind jedoch nicht kostenfrei. Scheut der Staat diese Ausgaben und es wird folglich unwahrscheinlich, entdeckt zu werden, können nur hohe Strafen abschrecken. Steigen die zu erwartenden Kosten des Täters, lohnen sich Straftaten nicht mehr. Das gilt auch für Finanzinstitute, die planen, sich gegenseitig oder ihre Kunden zu betrügen.

Höhere Strafen sind günstiger als mehr Regulierung

Mehr Regulierung, also strengere Regeln und Dokumentationspflichten können es Banken erschweren, zu betrügen, sind aber für Regulator und Regulierten teuer. Günstiger wäre es, die Strafen zu erhöhen. Auch wenn es politische und moralische Gegenargumente gibt, ökonomisch lassen sich hohe Strafen gut begründen.

Die Politik des US-Präsident Donald Trumps folgt selten wirtschaftlichen Theorien. Das offensichtlichste Beispiel ist die protektionistische „America first“-Handelspolitik, die allein einigen wenigen Unternehmen nützt.

Umso erstaunlicher, dass Trump im Dezember getwittert hat, dass er weniger Regulierung, aber härtere Strafen für die Ertappten, durchsetzen will. Es ist wahrscheinlich, dass er damit keine wirtschaftlichen, sondern politische Motive verfolgt.

Die Wells Fargo Skandale

Trumps Tweet bezieht sich auf die Vergehen der drittgrößten amerikanische Bank, Wells Fargo. Noch 2016 hatte die Bank einen guten Ruf, bis öffentlich wurde, dass sie über drei Millionen gebührenpflichtige Scheinkonten im Namen ihrer Kunden eröffnet hatte, ohne deren Einwilligung. Inzwischen wurde weitere Verfehlungen bekannt.

Seite zwei: Trumps Tweet bedeutet schlechte Nachrichten für Warren Buffett

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