Finanzmärkte stellen Anlegern neue Aufgaben

Die gemütlichen Zeiten an den Finanzmärkten sind vorüber. Auch wenn die neuen Bedingungen die globale Konjunktur zunächst nicht abwürgen, gibt es Risiken. Anleger sollten sich auf zwei Negativszenarien vorbereiten. 

Trotz der scheinbar robusten Konjunkturdaten droht Überhitzung und ein Ende des Aufschwungs an den internationalen Finanzmärkten.

Die vergangenen Jahre waren vergleichsweise gemütliche Zeiten für Akteure an den internationalen Finanzmärkten: Die expansive Geldpolitik und die robuste globale Konjunktur stützten die Kurse. Doch diese Zeiten sind vorbei.

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat den Leitzins bereits mehrfach erhöht und auch die Europäische Zentralbank EZB bereitet das Ende ihrer Niedrigzinspolitik vor. Hinzu kommen die Handelskonflikte, die US-Präsident Donald Trump gestartet hat.  Das schlug sich in den vergangenen Monaten bereits in deutlich höheren Kursschwankungen nieder.

Konjunktur bleibt robust

„Gleichwohl zeigt sich die Konjunktur weiterhin robust. So erwarten wir für die USA im laufenden Jahr ein Wirtschaftswachstum von 2,9 Prozent, für die Eurozone immerhin noch 2,3 Prozent“, sagt Serge Pizem, Head of Multi-Asset-Investments bei Axa IM.

Die erschwerten Bedingungen würden die Weltwirtschaft nicht abwürgen, das werde sich in einem weiterhin starken Wachstum in den USA zeigen, darin, dass die Eurozone weiterhin über Potenzial wachse und sich die Konjunktur in Großbritannien, China und Japan nur moderat abschwäche. Zugleich sollten die Inflation und die Zinsen eher langsam steigen und sich die Spreads von Unternehmensanleihen nur moderat ausweiten.

Überhitzung und Ende des Wirtschaftswachstums

Doch gebe es Risiken zu beachten, die sich in zwei Negativszenarien niederschlagen. „Das erste ist eine mögliche Überhitzung der Konjunktur mit rasch steigender Inflation, nach oben schießenden Anleiherenditen, hoher Volatilität und Abverkäufen von Emerging-Markets-Titeln. Das zweite ist ein Ende des Wirtschaftswachstums mit sinkenden Wachstums- und Inflationserwartungen, einem Ende der geldpolitischen Straffung, fallenden Aktien-, aber steigenden Staatsanleihekursen“, so Pizem. Vorteile ausspielen

In solch einem schwierigen Umfeld können Multi-Asset-Strategien ihre Vorteile ausspielen. „Die Kombination unterschiedlicher Anlageklassen macht es möglich, so flexibel auf geänderte Rahmenbedingungen zu reagieren wie nötig. Risiken können gemanagt, Chancen gezielt genutzt werden. Wichtig ist dabei insbesondere ein aktives Risikomanagement“, sagt Pizem. (kl)

Foto: Shutterstock

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