Finanzplanung: „Die Hürde im Kopf ist groß“

Nur 35 Prozent der Bundesbürger ziehen ihre eigene Finanzplanung als Freizeitgestaltung in Betracht. Das hat eine aktuelle Studie von YouGov im Auftrag von Fidelity International ergeben. Fidelity stellte die Studie am heutigen Weltspartag im Rahmen einer Pressekonferenz in der Hamburger „Europa Passage“ vor.

Andreas Telschow (links) und Daniel Hoch auf der „langen Bank“ in Hamburg.

Laut der Studie, an der 4.725 Personen teilnahmen, ist die Beschäftigung mit Aktien, Fonds oder ETFs für die Deutschen genauso herausfordernd wie das Erlernen einer neuen Sprache. Rund zwei Drittel der Deutschen (62 Prozent) beschäftigen sich dagegen eher ungern mit ihren Finanzen und der Geldanlage.

Rund die Hälfte der Befragten (53 Prozent) befasst sich lediglich eine Stunde pro Monat oder weniger mit den eigenen Finanzen. „Dabei ist Geldanlage heutzutage alles andere als kompliziert. Denn gerade digitale Angebote erleichtern die Finanzplanung enorm“, sagte Andreas Telschow, Anlageexperte bei Fidelity. „Angebote wie etwa eine digitale Vermögensverwaltung sind leicht verständlich und online jederzeit erreichbar.“

Weltspartag nicht mehr so präsent

Fidelity installierte anlässlich des Weltspartags eine neun Meter lange Bank in der „Europa Passage“. Damit wollte das Unternehmen darauf aufmerksam machen, Finanzthemen sprichwörtlich nicht auf die lange Bank zu schieben. Mit Daniel Hoch hatte Fidelity zudem einen „Aufschieberitis-Coach“ als Experten eingeladen. „Finanzplanung ist ein komplexes Thema, an das sich viele Menschen nicht mehr herantrauen“, sagte Telschow im Gespräch mit Moderatorin Sunny Bansemer. „Die Hürde im Kopf ist groß“.

Auch der Weltspartag sei bei den Deutschen nicht mehr so präsent wie in der Vergangenheit, bemängelte er. „Örtliche Banken zelebrieren den Tag nicht mehr so wie früher. Damals galt der Weltspartag noch als ‚Karneval bei den Banken'“. Doch das Thema habe im Niedrigzinsumfeld auch bei vielen Eltern an Bedeutung verloren. (kb)

Foto: Fidelity

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