Marktmanipulation: Millionenstrafe für Deutsche Bank, UBS und HSBC

Die Deutsche Bank und die Geldhäuser UBS und HSBC sollen Edelmetallmärkte manipuliert haben. Dafür mussten sie zivilrechtliche Geldbußen in zweistelliger Millionenhöhe zahlen. Die Deutsche Bank hat nach eigenen Angaben die interne Kontrolle und Aufsicht verstärkt.

 

Deutsche-Bank-Zentrale-Frankfurt
Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt; das Institut bleibt mit negativen Berichten in den Medien präsent.

Noch während die Diskussion um Bonuszahlungen trotz Verlusten aktuell ist, ist die Deutsche Bank erneut in den Negativschlagzeilen. Die Bank muss in den USA eine Millionenstrafe wegen angeblicher Manipulation von Edelmetallpreisen zahlen.

Im Rahmen eines Vergleichs zahle das Geldhaus eine zivilrechtliche Geldbuße in Höhe von 30 Millionen Dollar (24 Mio Euro), teilte die für die Rohstoffbörsen zuständige Aufsichtsbehörde Commodity Futures Trading Commission (CFTC) am Montag mit.

Auch UBS und HSBC betroffen

Ein Sprecher der Deutschen Bank sagte auf Nachfrage, die interne Kontrolle und Aufsicht sei bereits verstärkt worden, damit sich solche Regelverstöße nicht wiederholten.

Nicht nur gegen die Deutsche Bank griff die Behörde durch: Im gleichen Verfahren wurden gegen die schweizerische UBS und die britische HSBC Strafen von 15 Millionen beziehungsweise 1,6 Millionen Dollar verhängt.

Spoofing

Es handelte sich um eine gemeinsame Aktion der CFTC sowie des US-Justizministeriums und der Bundespolizei FBI. Dabei wurden auch auch Strafanzeigen gegen sechs Börsenhändler gestellt, die für die Banken tätig gewesen sein sollen. Ihnen wird vorgeworfen, mit illegalen Methoden („Spoofing“) Rohstoffkurse manipuliert zu haben. Als Spoofing werden Phantomkaufaufträge oder -verkaufsaufträge bezeichnet, die den Preis eines Assets manipulieren sollen.

Hält beispielsweise eine Bank eine Aktie, kann sie deren Preis treiben, indem sie eine große anonyme Kauforder platziert, die nie ausgeführt werden soll. Das signalisiert anderen Tradern eine höhere Nachfrage und einen liquideren Markt, was wiederum zu echten Käufen und damit steigenden Preisen führt. Zu diesem höheren Preis kann die Bank den Titel verkaufen und Gewinne realisieren.(dpa-AFX/kl)

Foto: Shutterstock

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