Mifid II erhöht Transparenz im ETF-Handel

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der sichtbare Handel mit Exchange Traded Funds (ETFs) in den ersten Monaten in 2018 fast verdreifacht. Das meldet Blackrock und nimmt dabei die hauseigenen Ishares Ucits-ETFs als Referenz. Das liegt aber nicht allein an der höheren Nachfrage.

Die EU-Finanzmarktrichtlinie hat den ETF-Handel transparenter gemacht.

Durch die EU-Finanzmarktrichtlinie, Mifid II ist das sichtbare ETF-Handelsvolumen (Exchange Traded Funds) deutlich gestiegen. Laut Blackrock beläuft sich das sichtbare Handelsvolumen bei Ishares Ucits-ETFs, die in Europa aufgelegt sind, im Januar und Februar 2018 auf durchschnittlich 85 Milliarden US-Dollar pro Monat.

Das sei fast das Dreifache des durchschnittlichen Monatswertes für den entsprechenden Zeitraum 2017 von 31 Milliarden Dollar. Allein im Februar seien in den entsprechenden Ishares ETFs 88 Milliarden Dollar sichtbar gehandelt worden – ein Anstieg von neun Prozent gegenüber Januar 2018 und von 198 Prozent gegenüber Februar 2017.

Mehr Transparenz

Ein Teil dieses Anstiegs im sichtbaren Handelsvolumen lässt sich durch die höhere Transparenz seit Mifid II erklären. 38 Prozent des Handels von Ishares Ucits-ETFs, die in Europa aufgelegt sind, liefen im Januar und Februar 2018 über Börsen. Die übrigen 62 Prozent gingen laut Blackrock außerbörslich über multilaterale Handelsplattformen oder over-the-counter (OTC) vonstatten und waren damit vor Mifid II nicht sichtbar.

Diese erhöhte Transparenz machte sich vor allem bei Anleihen-ETFs bemerkbar, von denen ein höherer Teil als bei Aktien außerbörslich gehandelt wird. Im Februar 2018 seien 76 Prozent des Handels mit Anleihen-ETFs OTC abgelaufen, bei Aktien-ETFs seien es 54 Prozent gewesen.

„Vor MiFID II waren Reportings im ETF-Handel keine Pflicht. Insofern waren die Erwartungen hoch, dass die Regulierung ein großer Schritt vorwärts sein und beim Handelsvolumen mehr Licht ins Dunkel bringen würde“, sagt Stephen Cohen, Leiter Ishares in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) bei Blackrock.

Vorteile für Investoren

„Die erhöhte Sichtbarkeit, die wir seit Inkrafttreten der Richtlinie bemerken, hat die Erwartungen gewiss erfüllt. Sie unterstützt uns in unserer Ansicht, dass die europäische ETF-Branche an einem wirklichen Wendepunkt steht“, so Cohen.

Für Investoren ist die umfassendere Sichtbarkeit des Handelsvolumens Blackrock zufolge in mehrerlei Hinsicht wichtig. „Für Asset-Allokatoren ist es ein nützliches Fenster, um in Echtzeit zu sehen, wohin das Geld im Laufe eines Handelstages fließt. Anderen bieten sichtbare Kapitalflüsse das gute Gefühl zu wissen, dass die Produkte, in die sie investieren wollen, über genügend Liquidität verfügen“, sagt Cohen. (kl)

Foto: Shutterstock

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