Amundi: „Der Investmentprozess sollte eine Geschichte erzählen können“

Wie ist das Geschäftsjahr 2018 gelaufen, welche Produktthemen stehen in diesem Jahr im Fokus, wie ist die Ausichtung des Vertriebs. Über diese Themen sprachen wir mit Evi C. Vogl, Sprecherin der Geschäftsführung von Amundi Deutschland. Teil 1 des Interviews

Evi C. Vogl, Amundi Deutschland: „Derzeit steht insbesondere der Werterhalt im Fokus der Anleger.“

Frau Vogl, seit Anfang Juli 2017 ist Amundi Deutschland nun operativ als Teil von Amundi tätig. Wie fällt eine Bilanz der ersten knapp 18 Monate aus, was hat sich produkt-, aber auch vertriebsseitig durch den neuen Eigentümer verändert?

Vogl: Für uns ist dieser Vorgang eigentlich schon Schnee von gestern. Wir haben die Integration mit einer unglaublichen Geschwindigkeit hinter uns gebracht. Seit November 2017 firmieren wir bereits als Amundi Deutschland GmbH. Neben unserem Hauptsitz in München haben wir in Frankfurt eine Vertriebsniederlassung. Insgesamt war dieses schnelle Zusammengehen und auch die gute Planung im Vorfeld für uns extrem wichtig. Bereits unmittelbar nach der Übernahme im Sommer 2017 konnten wir uns wieder ausschließlich auf unsere Hauptaufgabe, das Kundengeschäft, konzentrieren – was die Kunden sehr honoriert haben.

Zudem war das Zusammengehen mit Amundi für uns aus zweierlei Gründen von Vorteil. Zum einen hatten wir wenig Überlappungen in der Kundenbasis, das heißt, wir konnten diese mit der Integration deutlich erweitern. Und gleichzeitig waren wir in der Lage, dem vergrößerten Kundenkreis ein erweitertes Produktangebot zur Verfügung zu stellen. Letztlich ergänzte sich die starke aktive Fondspalette von Amundi mit der von Pioneer Investments und ließ sich sehr gut mit den umfassenden Liquiditätsangeboten von Amundi kombinieren.

Hinzu kommt, dass wir jetzt mit ETFs, Indexprodukten, der Smart-Beta-Expertise und thematischen Investments eine wirklich umfassende Produktrange zur Verfügung haben. Das hilft uns enorm im Dialog mit den Kunden. Natürlich gab es einige Dopplungen in den Fondspaletten beider Häuser. Diese werden wir aber bis Ende des zweiten Quartals 2019 durch das Zusammenlegen von Fonds bereinigen.

Kommen wir zum aktuellen Geschäft. In 2017 konnten Sie 7,3 Milliarden Euro bei deutschen Anlegern einwerben. Wie hat sich diesbezüglich das Jahr 2018 entwickelt?

Vogl: 2018 war insgesamt ein schwierigeres Jahr für die gesamte Investmentbranche. Insbesondere das vierte Quartal war für Anleger wie Asset Manager sehr herausfordernd. Nachdem Amundi Deutschland 2017 doppelt so schnell gewachsen ist wie der Markt, haben wir auch im vergangenen Jahr die Marktentwicklung übertroffen, allerdings auf einem deutlich niedrigeren Niveau. Wenn wir jetzt konkret auf die Zahlen schauen wollen, lassen Sie mich vorweg sagen, dass ich heute aufgrund der am 13. Februar anstehenden Veröffentlichung der Jahresergebnisse der Gruppe, für Amundi Deutschland nur über Zahlen Stand Ende September 2018 sprechen kann.

In den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres haben wir einen Mittelzufluss von einer Milliarde Euro realisieren können. Diese Zahl ist allerdings durch hohe Mittelabflüsse in den Geldmarktfonds beeinflusst. Sprechen wir über Marktanteile, so konnten wir 2018 erneut zulegen.

Seite zwei: Produktthemen und Storytelling

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