Niedrigzins pusht Interesse für Gold & Co.

Edelmetalle bleiben spannend für Anleger. Nicht zuletzt verteuerte sich Palladium im Vergleich zu Platin weiter. Bei Öl gab es zuletzt deutliche Verluste. Wie es es an den Märkten weitergeht weiß Martin Siegel von Stabilitas.

Martin Siegel: „Das Niedrigzinsniveau sorgt dafür, dass Edelmetalle wegen fehlender Anlagealternativen für Anleger spannend bleiben.“

Der Edelmetallsektor startete unaufgeregt ins neue Jahr. Gold gewann leicht, legte im Januar 4,7 Prozent zu und beendete den Monat bei 1.589,65 US-Dollar pro Feinunze. Silber schloss mit 18,04 USD pro Feinunze und erholte sich seit dem Jahresbeginn um 1 Prozent. Wie im Vorjahr hinkt Silber dem Gold hinterher. „Das Niedrigzinsniveau sorgt dafür, dass Edelmetalle wegen fehlender Anlagealternativen für Anleger spannend bleiben“, sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH.

Die Preisunterschiede zwischen Platin und Palladium vergrößern sich weiter. Platin fiel mit -0,6 Prozent leicht und schloss bei 960 USD. Palladium hingegen lag zum Monatsende mit einem Plus von 18 Prozent bei 2.292 USD. „Palladium befindet sich klar in einer Marktenge. Die Nachfrage durch Automobilhersteller bleibt hoch, was den Preisanstieg weiter begünstigt hat. Zusätzlich führten Stromausfälle in südafrikanischen Minen im Januar zu Produktionseinbußen. Auf lange Sicht wird Platin jedoch aufholen, wann dies der Fall sein wird, bleibt jedoch abzuwarten“, sagt Siegel.

Die Aktien der Minengesellschaften entwickelten sich nach einem guten Vorjahr zum Jahresbeginn seitwärts. Goldminenaktien zeigten keinen äquivalenten Anstieg zum Goldpreis. „Dies kann als Zeichen dafür verstanden werden, dass der Aufwärtstrend vom Vorjahr nicht ungebremst weitergeht und ein Abfall des Goldpreises in den kommenden Monaten möglich ist. Der letztjährige Fusionstrend bei Minen scheint zunächst vorbei und der Sektor erfährt nun eine Beruhigung“, sagt Siegel.

Die Basismetalle notierten im Gegensatz zum Vorjahresmonat alle im Minus: Blei (-2,5 Prozent), Zink (-3,2 Prozent) und Aluminium (-4,8 Prozent). Nach einem positiven Gesamtjahr 2019 haben Kupfer (-9,5 Prozent) und Nickel (-9,5 Prozent) im Januar 2020 am stärksten verloren.

Brent-Öl erlebt deutliche Verluste. Mit -15 Prozent und einem Schlusskurs von 51,56 US-Dollar pro Barrel verringerte sich der Ölpreis deutlich. „Zusammen mit den Verlusten bei Basismetallen betrachtet, könnten dies erste Anzeichen für eine Abschwächung in der Weltkonjunktur sein“, sagt Siegel abschließend.

Foto: Stabilitas, Shutterstock

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