Regulierung setzt Banken unter Druck

Europäische Regularien werden die Bankenlandschaft auch in Deutschland grundlegend verändern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Marktanalyse der Managementberatung Bain & Company. Das Geschäftsmodell der Universalbank ist demnach nicht zukunftstauglich.

Neubau der Europäischen Zentralbank im Ostend von Frankfurt am Main: Aufgrund immer schärferer Regularien sehen die Analysten von Bain & Company einen Trend von der Universalbank hin zu einem Netzwerk aus Tochtergesellschaften mit spezialisierten Geschäftsfeldern.

Seit November 2014 hat die Europäische Zentralbank (EZB) die direkte Aufsicht über 120 Banken im Euroraum übernommen (Single Supervisory Mechanism kurz: SSM). Diese Institute (Bilanzsumme von mindestens 30 Milliarden Euro oder 20 Prozent der Wirtschaftsleistung eines Landes) müssen nun verschärfte Berichts- und Kontrollpflichten erfüllen.

Zudem stehen Kreditinstitute unter besonderer Aufsicht (Grafik auf Seite zwei), die während der Finanzkrise vom Staat unterstützt wurden. Ein zentrales Gremium, das Single Resolution Board (SRB), soll die Abwicklung maroder Banken erleichtern. Diese EU-Regelungen treten im Laufe des Jahres 2015 in Kraft.

Enormer Aufwand

Laut der Analyse von Bain & Company werden deutsche Banken ihr Portfolio in den kommenden drei Jahren deutlich verschlanken müssen, um die Regularien zu erfüllen. So sind die Banken verpflichtet, detaillierte sowie vorausschauende Kapital- und Liquiditätsberichte zu erstellen. Der Aufwand für diese Analysen sei enorm.

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Die Managementberatung erwartet, dass die Überprüfungen zeigen werden, dass viele der aktuell betriebenen Geschäftsfelder unwirtschaftlich und nicht nachhaltig sind. Das wiederum werde zu einer grundlegenden strategischen Neuausrichtung in vielen Banken führen.

Seite zwei: Universalbankenmodell steht unter Druck

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