Frankreich beschließt Energiewende

Frankreich bringt seine Energieversorgung auf Ökokurs: Die Nationalversammlung hat am Mittwoch in Paris endgültig das Gesetz über die nationale Energiewende beschlossen. Demnach soll der Ausstoß von Treibhausgasen deutlich sinken und mehr Strom aus erneuerbaren Quellen produziert werden.

Schon 2030 soll in Frankreich 40 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen kommen.

Besonders umstritten war das Ziel der sozialistischen Regierung, den Anteil des Atomstroms am Strommix in zehn Jahren von heute etwa 75 Prozent auf 50 Prozent zu senken. Abgeordnete der Opposition bezeichneten dies als nicht realisierbar.

Das Projekt sollte auch ein politisches Zeichen vor der Pariser Klimakonferenz Ende des Jahres setzen. Umweltministerin Ségolène Royal sagte, das Gesetz sei das „ehrgeizigste in Europa“.

Bis 2050 will Frankreich 75 Prozent weniger CO2 ausstoßen als 1990. Schon 2030 soll 40 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen kommen. Zudem sollen der Energieverbrauch und die Nutzung fossiler Energieträger deutlich zurückgefahren werden.

Warnung vor steigenden Energiepreisen

Um diese Ziele zu erreichen, will Paris beispielsweise die Gebäudesanierung vorantreiben, Elektroautos fördern und neue Finanzierungsmöglichkeiten für erneuerbare Energien bereitstellen.

Die Konservativen hatten während des monatelangen Streits über den Passus zur Atomkraft vor steigenden Energiepreisen gewarnt, die der französischen Industrie schadeten. Die Atomlobby wies zusätzlich stets darauf hin, dass ohne die CO2-arme Atomkraft die Treibhausgasziele nicht zu erreichen seien. (kb)

Quelle: dpa-AFX

[article_line]

Foto: Shutterstock

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments