Aussichten für Chinas Wirtschaft verdüstern sich

Der schlechte Außenhandel, die Yuan-Schwäche und die dadurch ausgelöste Kapitalflucht, die hohe Verschuldung sowie drohende Handelsstreitigkeiten mit den USA und Protektionismus unter dem neuen Präsidenten Donald Trump gehören zu den wesentlichen Risiken für die zweitgrößte Volkswirtschaft in diesem Jahr.

„Ich denke nicht, dass die Tore zum US-Markt weiter offen bleiben, wenn Trump Präsident ist“, sagte Wirtschaftsprofessor Zheng Chaoyu von der Volksuniversität in Peking der Deutschen Presse-Agentur. „Die guten Zeiten sind jetzt vorbei.“ China habe bisher in einer kooperativen Position mit den USA gestanden und die Waren geliefert, die die USA nicht mehr selber produzieren wollten. „Aber jetzt stehen wir in größerem Wettbewerb zueinander.“

Chinas Wirtschaftsplaner rechnen mit Wachstum

„Wir sind besorgt, dass Trumps Haltung Chinas Handel gegenüber die chinesischen Ausfuhren langfristig strukturell schwächt“, schrieb auch die australische ANZ Bank. Unter dem neuen US-Präsidenten dürften US-Unternehmen Produktionsanlagen aus China abziehen.

Die Exportzahlen im Dezember deuteten auch darauf hin, dass China hinter der jüngsten Erholung der Ausfuhren aus Asien insgesamt her hinke, schrieben die ANZ-Experten. Daher erschienen die Aussichten für Chinas Handel im neuen Jahr nicht rosig. Überhaupt stünden die Exporte aus Asien durch schwache globale Nachfrage und wachsenden Widerstand gegen Globalisierung weiter unter Druck.

Trotz des schwachen Außenhandels rechnen Chinas Wirtschaftsplaner für das abgelaufene Jahr noch mit einem Wachstum von 6,7 Prozent, was aber so wenig wie seit 25 Jahren nicht mehr ist. Die Zahlen werden am 20. Januar vorgelegt. Das Wachstum in China wurde vor allem durch den boomenden Wohnungsmarkt, die steigenden Infrastrukturausgaben und das starke Kreditwachstum vorangetrieben. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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