OLG München erwartet Wirecard-Anklage bis Mitte März

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Wirecard hatte im Sommer 2020 Insolvenz eingemeldet, nachdem das Unternehmen Luftbuchungen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt hatte.

Das Münchner Oberlandesgericht (OLG) geht im Wirecard-Betrugsskandal von einer Anklage bis Mitte März aus. Das habe der zweite Strafsenat in einem Beschluss geschrieben, sagte ein Gerichtssprecher am Donnerstag.

Einschränkung ist demnach allerdings, dass keine unvorhergesehenen Schwierigkeiten bei den Ermittlungen auftreten. Zuvor hatte der „Spiegel“ über den Beschluss berichtet.

Ex-Wirecard-Vorstandschef Markus Braun sitzt seit eineinhalb Jahren in Untersuchungshaft, Mitte März ist der Termin der nächsten Haftprüfung. Staatsanwaltschaften sind in Haftsachen zur Eile angehalten, damit Beschuldigte nicht ohne Urteil für lange Zeit im Gefängnis sitzen. Mit dem Hinweis des OLG rückt ein Prozessauftakt gegen den österreichischen Manager näher. Nach einer Anklageerhebung durch die Staatsanwaltschaft muss aber zunächst das Landgericht München entscheiden, ob die Anklage zugelassen wird.

Wirecard hatte im Sommer 2020 Insolvenz eingemeldet, nachdem das Unternehmen Luftbuchungen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt hatte – das Geld war nicht auffindbar und ist bis heute verschwunden. Die Ermittler gehen daher davon aus, dass der Wirecard-Vorstand die Bilanzen mit erfundenen Geschäften aufblähte, um von Banken und Investoren Milliarden zu erschwindeln. Braun hingegen sieht sich offensichtlich selbst als Opfer. (dpa-AFX)

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