IT und Strategie: Versicherer tun sich schwer

Neun von zehn IT-Führungskräften in der Versicherungsbranche bezweifeln, dass ihr Unternehmen das Zusammenspiel von Schlüsselprozessen und IT jederzeit im Griff hat. Das ergibt eine Studie, die das IMWF Institut und die Beratungsfirma PPI erstellt haben.

PuzzleBei mehr als jeder zweiten Versicherung mangelt es demzufolge bereits an der erfolgreichen Grundlagenarbeit, um den ganzheitlichen Blick sicherzustellen und so eine funktionierende Kombination von Strategie und IT zu erreichen.

Schon die Basisdisziplinen wie beispielsweise die organisatorische Einbettung des Enterprise Architecture Managements (EAM) bewerteten Vertreter dieser Unternehmen nur mit befriedigend oder schlechter. Die größten Hindernisse auf dem Weg, die identifizierten Schwachstellen zu beheben, liegen nach Meinung der IT-Verantwortlichen vor allem in methodischen Defiziten.

„Knapp jedes zweite Unternehmen, bei denen sich das EAM noch in einer Frühphase befindet, bemängelt fehlende Methoden und Tools für die Umsetzung“, sagt Tobias Kohl, Partner und EAM-Experte bei der PPI AG.

„Die benötigen sie aber, wenn sie das Enterprise Architecture Management erfolgreich vorantreiben wollen – wenngleich fehlende Methoden nur Hindernis unter vielen sind“, so Kohl weiter.

Bei echten EAM-Neulingen werde zudem die fehlende Akzeptanz bei den Mitarbeitern für die übergreifende Unternehmensarchitektur genannt (54 Prozent). Dementsprechend komme aus den Reihen der Belegschaft auch wenig Unterstützung für die Umsetzung, schließt der PPI-Experte.

Zudem bestehe in allen Reifegraden die Schwierigkeit, innerhalb der Versicherungsorganisation geeignete Mitarbeiter zu finden, die dabei helfen, das EAM professionell voranzutreiben. 40 Prozent der IT-Verantwortlichen identifizierten dort ein bedeutendes Hindernis.

Immerhin ein gutes Drittel der im Rahmen der Studie befragten Assekuranzen habe zumindest seine Hausaufgaben gemacht. Ihnen fehle es nur noch an der Entwicklung der weiterführenden EAM-Disziplinen.

„Vor allem in Sachen Einflussnahme innerhalb und außerhalb der IT sowie einer besseren Unterstützung der Innovationsfähigkeit besteht bei den Versicherern Nachholbedarf“, sagt PPI-Partner Kohl.

Foto: Shutterstock

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