Umfrage: Vertrauen in gesetzliche Versorgung wächst

Nur 28 Prozent der Deutschen gehen optimistisch ins neue Jahr, da sie eine Eintrübung der Wirtschaftslage befürchten. Hingegen erhält die gesetzliche Kranken- sowie Rentenversicherung wieder mehr Zuspruch, so die Zuversichtsstudie des Versicherers Allianz.

VertrauenAuf die Frage, wie sie der Gesamtsituation in Deutschland in den kommenden zwölf Monaten entgegensehen, antworten im vierten Quartal 2011 nur knapp jeder vierte Befragte (28 Prozent) „mit Zuversicht“ oder „mit großer Zuversicht“. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 34 Prozent (siehe Grafik). Die Zuversichtswerte für die deutsche Wirtschaft sind zum Jahresende 2011 sogar um elf Prozentpunkte gegenüber dem vierten Quartal 2010 gefallen. Das hat eine monatlich durchgeführte repräsentative Befragung der Allianz in Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim ergeben.

„Die gedämpfte Stimmung hinsichtlich der Konjunktur lässt viele Bürger die Gesamtsituation Deutschlands im kommenden Jahr skeptischer einschätzen als im Vorjahr“, sagte Dr. Michael Heise, Chefvolkswirt und Leiter der Unternehmensentwicklung der Allianz.

Außer bei der Wirtschaft fallen die Zuversichtswerte im gesellschaftlichen Leben der Deutschen höher aus als im Vorjahreszeitraum. Selbst die gesetzlichen Versorgungssysteme – stets auf den letzten beiden Plätzen im Ranking um die Zuversicht – verzeichnen auf insgesamt niedrigem Niveau erkennbares Wachstum (gesetzliche Krankenversicherung: plus sechs Prozentpunkte; gesetzliche Rente: plus vier Prozentpunkte). Überschüsse bei den Krankenkassen sowie sinkende Kassenbeiträge hellen die Stimmung in den einzelnen Bereichen auf, begründete Studienleiter Professor Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim.

Beim Umwelt- und Klimaschutz fällt das Wachstum mit acht Prozentpunkten am stärksten aus. Die Perspektiven von Bildungseinrichtungen wie Schulen und Universitäten werden für das Jahr 2012 um vier Prozentpunkte optimistischer eingeschätzt als Ende letzten Jahres. Allerdings überschatte die mit der Euro-Krise einhergehende Unsicherheit diese positiven Werte, so Brettschneider. Die Aussichten auf ein gutes Jahr 2012 würden durch das flaue Gefühl angesichts der allgemeinen Wirtschaftslage deutlich getrübt.

Anders als die Zukunft des Landes sehen die Bundesbürger ihr persönliches Leben im kommenden Jahr optimistischer als Ende letzten Jahres (plus vier Prozentpunkte). Das gilt beispielsweise für den Blick in den eigenen Geldbeutel (plus vier Prozentpunkte), für die Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes (plus sechs Prozentpunkte) und in besonderem Maße für die finanzielle Versorgung im Alter (plus neun Prozentpunkte). „Die Hoffnung, dass sich das eigene Leben im nächsten Jahr positiv entwickelt, gründet wesentlich darauf, dass im realen Alltag der Job weiterhin sicher ist. Denn dann fließt regelmäßig Geld ins Portemonnaie und auch Spargroschen fürs Alter können abgezwackt werden“, sagte Brettschneider. Unter diesen Voraussetzungen seien die persönlichen Aussichten für das Jahr 2012 rosig, selbst wenn die Menschen jenseits ihres unmittelbaren Umfeldes Krisen-Symptome wahrnehmen. (lk)

Foto: Shutterstock

Grafik: Allianz

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