Altbau oder Neubau – welches Baualter ist das Richtige?

Neben dem Kostenaspekt spielen beim Immobilienkauf aber auch emotionale Faktoren eine entscheidende Rolle. Viele Menschen schwärmen für den Flair eines Altbaus, für die stuckverzierten Decken, die hohen Räume und Flügeltüren.

Tatsächlich haben alte Gebäude mit ihrer Geschichte eine besondere Atmosphäre, mit der neue Immobilien nicht immer mithalten können. Bestandsimmobilien liegen außerdem zumeist in einer gewachsenen Nachbarschaft. Dies sehen viele Käufer als Vorteil, wenn sie nicht in einem künstlich anmutenden Neubaugebiet leben möchten, das mitunter auch noch auf der „grünen Wiese“ errichtet wurde und weniger zentral liegt.

Bei aller Atmosphäre von Altbauwohnungen sollte man jedoch nicht vergessen, dass diese oft dunkler und hellhöriger sind und in der kalten Jahreszeit schwerer zu beheizen als Neubauten. Und das Treppenhaus aus Gründerzeit weiß man im Alter vielleicht weniger zu schätzen als den modernen Aufzug. Emotionale Beweggründe beim Immobilienkauf sollte man daher möglichst kritisch hinterfragen.

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Fakt ist …

Es gibt gute Gründe für und gegen den Altbau. Gleiches gilt aber auch für den Neubau. Ein pauschal „richtiges“ Baualter gibt es nicht. Persönliche Präferenzen spielen dabei eine große Rolle, ebenso wie das verfügbare Angebot am Immobilienmarkt.

Und letztendlich kommt es immer auf das jeweilige Objekt an, denn jede Immobilie ist anders. Ein Rat zum Schluss: Wer eine bestehende Immobilie kaufen möchte, sollte sich unbedingt von einem Fachmann unterstützen lassen.

Autor Michael Kiefer ist Chefanalyst bei Immobilienscout24. Er ist öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Immobilienbewertung und Mitglied der Royal Institution of Chartered Surveyors (Frics). Seit Februar 2013 ist er zudem Mitglied im Rat der Weisen der Immobilienwirtschaft.

Foto: Immobilienscout24

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