„Social-Media-Kanäle nicht losgelöst voneinander betrachten“

Für die Versicherungsbranche kann festgehalten werden, dass viele Unternehmen keine ganzheitliche Online-Strategie besitzen und in puncto Social-Web-Präsenz zum Teil erheblicher Nachholbedarf besteht.

Was kann die Assekuranz besser machen?

Erfolgsgaranten sehe ich vor allem in einer themenspezifischen und adressatengerechten Ausrichtung, die auf einer Content-starken Marketingstrategie fußt. Daran können und sollten sich weitere vertriebsunterstützende Maßnahmen anschließen, wie etwa mobile Verknüpfungen mit der eigenen Webseite oder spezielle Apps. In jedem Fall darf Social Media nicht losgelöst von anderen Vertriebsbausteinen betrachtet werden. Die Lösung liegt, wie schon erwähnt, in einem verzahnten Online-Offline-Ansatz.

Wie bewerten Sie den Nutzen von Facebook für die Versicherer?

Natürlich bietet Facebook aufgrund der großen Anzahl der Nutzer und der Reichweite eine geeignete Plattform für die Kundenansprache. Viele Studien haben aber belegt, dass insbesondere im Versicherungssegment eine Facebook-Fokussierung oftmals nicht zielführend ist.

Die Gründe hierfür sind vielfältig. Wenn es sich beispielsweise um konkrete Produktinformationen handelt, vermuten viele Endkunden diese nicht zwangsläufig bei Facebook. Hier spielen zum Beispiel die eigene Webseite oder Vergleichsportale eine wichtige Rolle. Insbesondere die eigene Webseite wird jedoch vor diesem Hintergrund momentan viel zu sehr vernachlässigt. Diese sollte stets den zentralen Anker aller Online-Maßnahmen bilden. Die einzelnen sozialen Kanäle können dann vielmehr als „Beiwerk“, etwa zur Erhöhung des Online-Traffics betrachtet werden.

Was zeichnet erfolgreiche Unternehmen im Social Web aus?

Erfolgreich sein werden insbesondere die Unternehmen, die es verstehen, die Zielgruppe nicht zu langweilen und die in der Lage sind, relevante Inhalte für die eigenen Zielgruppe zu produzieren und dadurch einen konkreten Mehrwert für die Leser und Zuhörer herbeizuführen. Darüber hinaus zeichnet erfolgreiche Gesellschaften aus, dass sie den Interessenten ermöglichen, sich aktiv am Unternehmen, an den Prozessen und Maßnahmen zu beteiligen – und dass sie nicht zuletzt eine sinnvolle Online-Offline-Verknüpfung der Kommunikationsmaßnahmen kreieren und zu leben wissen.

Interview: Lorenz Klein

Foto: Versicherungsforen Leipzig

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