VAG-Novelle: VDVM warnt vor Kosten für Makler

Zudem hat der Verband zwei weitere Kritikpunkte am aktuellen VAG-Entwurf. Da Paragraf 32 vorsehe, dass der Versicherer Zugriff auf alle Daten des Dienstleisters erhalten soll, sei der Datenschutz gefährdet. „Gerade in der Relation Versicherer zu unabhängiger Vermittler ist diese Vorgabe hochproblematisch. Verwaltet letzterer doch Daten aller Versicherer, mit denen er zusammen arbeitet“, so Wesselhoeft. Eine Überprüfung etwa durch die Allianz könne und dürfe aber keine Zugriffsbefugnis auf Daten eines anderen Versicherers enthalten.

Außerdem werde durch die VAG-Novelle ein länger bestehendes Dilemma erneut deutlich. Die Versicherer verantworten sich bei der Erfüllung der VAG-Vorgaben gegenüber der BaFin. Durch die Outsourcing-Vorgaben erhalte diese ebenfalls Aufsichtsbefugnisse über Makler. Grundsätzlich liegt die Verantwortung zur Beaufsichtigung aller Vermittler jedoch bei den IHKs.

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„Diese Struktur wurde von uns bereits wiederholt kritisiert. So gibt es bei den IHKs keine bundesweit einheitlich gelebte Aufsichtspraxis, die Zulassungsvoraussetzungen für Makler werden nicht ausreichend kritisch – vor allem aber nicht regelmäßig wiederholend – geprüft“, so der VDVM-Präsident. Laut Wesselhoeft würde der VDVM es begrüßen, wenn mit der VAG-Novelle auch die Vermittleraufsicht neu geordnet und bei der BaFin angesiedelt würde.

VDVM erwartet keine Unterstützung

Der Verband appelliert an den Gesetzgeber den Entwurf der VAG-Novelle zu überarbeiten und dabei die Kritikpunkte des VDVM zu berücksichtigen. Die Anderen großen Vermittlerverbände BVK, Votum und AfW haben sich bisher noch nicht zur VAG-Novelle geäußert. Von Seiten der Versicherer erwartet der VDVM in seiner Kritik an der VAG-Novelle keine Unterstützung.

„Ich glaube nicht dass es hier Gemeinsames mit dem GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, Anm. d. Red.) gibt“, kommentiert der geschäftsführende VDVM-Vorstand Dr. Hans-Georg Jenssen. In diesem Zusammenhang verweist der Verband darauf, dass wenn der aktuelle Entwurf der VAG-Novelle umgesetzt würde, Versicherungsvertreter besser gestellt wären, als Versicherungsmakler. (jb)

Foto: Shutterstock

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