bAV-Reform: „Wir sind noch lange nicht am Ziel“

Auf einer Fachtagung der Pensions-Akademie in Frankfurt am Main haben über 80 Vertreter von Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung (bAV), Politik und Wissenschaft über die Zukunft der bAV in Deutschland diskutiert.

Nach Ansicht des hessischen Finanzministers Thomas Schäfern haben die Beschäftigten durch den Verzicht auf Garantien nun die Chance auf mehr Rendite.
Nach Ansicht des hessischen Finanzministers Thomas Schäfer haben die Beschäftigten durch den Verzicht auf Garantien nun die Chance auf mehr Rendite.

„Mit dem Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG) sind wir in der betrieblichen Altersversorgung einen wichtigen Schritt vorangekommen“, sagte der hessische Finanzminister Dr. Thomas Schäfer. Seiner Ansicht nach haben die Beschäftigten durch den Verzicht auf Garantien nun die Chance auf mehr Rendite. Er schränkte allerdings ein: „Wir sind noch lange nicht am Ziel. Gerade für die Beschäftigten in den kleinen, vielfach nicht tarifgebundenen Unternehmen wird das Betriebsrentenstärkungsgesetz aufgrund der Anknüpfung an Tarifverträge kaum Wirkung entfalten.“ Auch hänge der Erfolg des BRSG nicht allein von monetären Faktoren ab, die bAV müsse unter anderem einfacher gestaltet werden.

Volker Rode, Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung Main-Kinzig-Kreis, sagte: „Für den kleinen Unternehmer bleibt oft nicht die Zeit, um sich intensiv mit dem Thema bAV zu beschäftigen – so sieht die Praxis aus.“ Um eine größere Verbreitung der bAV zu erzielen, müssten greifbare und verständliche bAV Lösungen konzipiert und angeboten werden.

Digitalisierung von zentraler Bedeutung

Robert Müller von der S-Pensionsmanagement GmbH, dem bAV-Anbieter der Sparkassen-Finanzgruppe, betonte auf der Fachtagung, dass die gesetzlichen Neuregelungen zu einer höheren Komplexität führen werden, bei gleichzeitig steigenden Kostendruck. Die Digitalisierung ist deshalb seiner Ansicht nach zukünftig von zentraler Bedeutung für die bAV. „Dies ist nicht nur mit Blick auf die Jugend wichtig, die eine digitale Ansprache erwarten wird, sondern auch, um die Komplexität für Arbeitgeber und Arbeitnehmer und die Prozesskosten zu reduzieren“, sagte er. (kb)

Foto: Picture Alliance

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