Lebensversicherer „mächtig unter Druck“

Die V.E.R.S. Leipzig GmbH hat in Kooperation mit YouGov ihre „Branchenmonitore“ veröffentlicht. Die Marktstudien stellen die Jahresabschlusskennzahlen der jeweils 50 größten Versicherer in den Sparten Haftpflicht, Hausrat, Komposit, Kfz, Leben, Rechtsschutz, Unfall und Wohngebäude für den Zeitraum von 2014 bis 2016 gegenüber. Die Zahlen der Lebensversicherer sind demnach auch 2016 wieder leicht rückläufig.

In den Produktlinien liege die Kapitallebensversicherung mit 26,09 Prozent nach Vertragsanzahl erstmals knapp hinter der Rentenversicherung mit 26,50 Prozent.
In den Produktlinien liege die Kapitallebensversicherung mit 26,09 Prozent nach Vertragsanzahl erstmals knapp hinter der Rentenversicherung mit 26,50 Prozent.

Sowohl die laufenden Beitragseinnahmen als auch die Einmalbeiträge der Lebensversicherer seien im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Auch das Hauptversicherungsportfolio der Versicherer habe sich verschoben. In den Produktlinien liege die Kapitallebensversicherung mit 26,09 Prozent nach Vertragsanzahl erstmals knapp hinter der Rentenversicherung mit 26,50 Prozent.

Alle 50 analysierten Unternehmen wiesen ein positives wirtschaftliches Ergebnis vor Steuern auf, wobei sich das durchschnittliches Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr etwas verschlechtert habe, von 13,18 Prozent in 2015 auf 10,68 Prozent in 2016. Dagegen sei das versicherungstechnische Ergebnis im Durchschnitt über die 50 Unternehmen leicht gewachsen, von 60,41 Millionen Euro auf 61,80 Millionen Euro.

„Insbesondere angesichts der anhaltenden Niedrigzinsen geraten die Gewinnmargen und Spielräume für Überschussbeteiligungen mächtig unter Druck. Mit einer Verwaltungskostenquote von 2,57 Prozent im Durchschnitt über die 50 untersuchten Unternehmen bleibt jedoch kaum Luft zur signifikanten Reduzierung der administrativen Kosten“, heißt es seitens der V.E.R.S. Leipzig GmbH. Daher sei es nicht verwunderlich, dass die Lebensversicherer nur verhalten positiv in die Zukunft blicken.

Gutes Ergebnis in Komposit

Für die Sparte Komposit lieferten die „Branchenmonitore“ ein erfreuliches Bild. Sowohl die Anzahl der Verträge als auch die gebuchten Bruttoprämien seien im Durchschnitt über die 50 analysierten Versicherer angestiegen, während die Schadensquote im Vergleich zum Vorjahr weitgehend konstant geblieben sei. Auch die Combined Ratio falle mit durchschnittlich 94,37 Prozent nahezu unverändert zum Vorjahr aus.

Die „Sorgenkinder“ der Sparte Schaden/Unfall, Kfz und verbundene Wohngebäude konnten nach Angaben von V.E.R.S. Leipzig auch 2016 ihre Combined Ration unter 100 Prozent halten und damit einen wesentlichen Beitrag für das insgesamt gute Ergebnis in Komposit leisten. Beim versicherungstechnischen Ergebnis vor Veränderung der Schwankungsrückstellung konnte das hohe Niveau der Vorjahre nicht ganz gehalten werden und ging von 52,37 Millionen Euro in 2015 auf 43,04 Millionen Euro zurück. (kb)

Foto: Shutterstock

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