Telematik: Entwicklungsperspektiven in der Kraftfahrtversicherung

In der Kraftfahrtversicherung können Telematiktarife den Kunden zahreiche Vorteile bieten. Auf der achten Fachkonferenz „Telematik in der Kraftfahrtversicherung“ der Versicherungsforen Leipzig diskutierten über 80 Teilnehmer, wie diese den Kunden vermittelt werden können. 

Mehrere Versicherer hatten in den vergangenen Wochen die Einführung sogenannter Telematik-Tarife angekündigt.
Telematik wird weithin als strategisches Thema gesehen, das den Aufbau von Know-how ermöglicht.

Die Entwicklungen im Telekommunikations- und Automobilbereich gehen mit großen Schritten voran und die Kfz-Versicherungsbranche müsse Schritt halten, um nicht von anderen Marktteilnehmern überholt zu werden.

Laut den Versicherungsforen haben mittlerweile 15 Versicherer auf telematischen Diensten beruhende Produkte oder Services im Angebot, somit wachse die Telematik in Deutschland also allmählich aus der Nische.

Diese Einschätzung werde auch durch die Angebote von Allianz und HUK Coburg, die mittlerweile jeweils eine fünfstellige Anzahl an Telematikkunden aufweisen können, befeuert. Die Fachkonferenz habe jedoch einmal mehr gezeigt, dass noch großer Diskussionsbedarf bestehe.

Telematik als strategisches Thema

Stefan Duscha (Allianz), sowie Axel Bischof und Thomas Folwarczny (beide Württembergische Versicherung) gaben Einblicke in produktive Tarife. Mittels eines Gamification-Ansatzes können Allianz-Kunden im Tarif BonusDrive beispielsweise durch gutes Fahren ihre Prämien reduzieren.

Laut Allianz sei dies sowohl ein Mittel die Kunden zu besserem Fahrverhalten anzuhalten, als auch die Interaktionsraten mit ihnen zu steigern. Duscha betonte jedoch auch die Notwendigkeit immer neue Services mit Mehrwerten anzubieten um das Kundeninteresse zu halten.

Bei der Württembergischen Versicherung werde auf eine App-only-Lösung gebaut, die die Nicht-Nutzung des Smartphones während der Fahrt belohne. Hier könne anders als bei vielen anderen Tarifen die Schadenfreiheitsklasse gesenkt werden.

Insgesamt werde Telematik den Versicherungsforen als strategisches Thema angesehen, bei dem Know-how aufgebaut und neue Geschäftsmodelle ausgetestet werden können. Langfristig sollen die Daten helfen, attraktivere Produkte und Services anzubieten.

Blick auf den belgischen Markt

Der Vortrag von Volker Hoja (belgischer Automobilclub VAB NV) habe einen Blick über den deutschen Tellerrand geboten. Bedingt durch seine Lage weise Belgien ein hohes Verkehrsaufkommen auf.

Weiterhin seien dort die Kfz-Versicherungsprämien insgesamt eher niedrig und der Flottenmarkt groß, da Firmenwagen äußerst beliebt seien. Um den Kunden Telematik schmackhaft zu machen, werde hier auf zusätzliche Services als Anreiz gesetzt.

So werden die Fahrdaten unter anderem genutzt, um Trainingsprogramme für sicheres Fahren anzubieten, was besonders im Flottengeschäft bei Risikogruppen wie Taxi- und Kurierbetrieben oder dem Außendienst sinnvoll sei.

Seite zwei: Alles rund um den eCall

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