VdK: Gute Pflege langfristig sichern

Der Sozialverband VdK sieht beim Thema Pflege im Koalitionsvertrag gute Ansätze, aber sie reichten bei weitem nicht aus. Die Politik müsse viel mehr für die Pflege tun.

Der VdK mahnt dazu, Pflege in Deutschland durch mehr Fachkräfte zu unterstützen.

Der Sozialverband VdK kritisiert vor allem, dass die neue Bundesregierung über ein Sofortprogramm nur 8.000 zusätzliche Fachkräfte für den Bereich der medizinischen Behandlungspflege schaffen will. Behandlungspflege meint Häusliche Krankenpflege. „Das ist aus Sicht des VdK viel zu wenig. Denn umgerechnet sind das nur 0,6 neue Vollzeitstellen pro Einrichtung“, sagt VdK-Präsidentin Ulrike Mascher. „Im Durchschnitt sind aber vier bis fünf Vollzeitstellen in der Behandlungspflege nötig, um gute Pflege in den Einrichtungen zu gewährleisten.“ Bundesweit fehlen demnach 60.000 Pflegekräfte nur für diesen Bereich.

Mehrkosten nicht auf Pflegebedürftige abwälzen

Zugleich fordert der VdK, dass die Mehrkosten, die etwa mit Personalzuwächsen in der Pflege verbunden sind, nicht auf die Pflegebedürftigen und ihre Familien abgewälzt werden dürfen. „Wir brauchen neue und innovative Finanzierungskonzepte für gute Pflege, die die Versicherten entlasten“, betont Mascher. „Sonst besteht die Gefahr, dass Pflege noch teurer und der Eigenanteil pflegebedürftiger Menschen noch höher ausfällt.“

Bessere Unterstützung pflegender Angehöriger

Darüber hinaus fordert der Sozialverband VdK die Politik auf, pflegende Angehörige besser zu unterstützen und zu ihrer Entlastung Angebote in der Kurzzeit- und Verhinderungspflege sowie in der Tages- und Nachtpflege auszubauen und dafür zu werben, dass pflegende Angehörige diese wahrnehmen. „Angebote zur Entlastung und Beratung pflegender Angehöriger sind Teil einer guten pflegerischen Infrastruktur, die wir dringend in unserem Land benötigen“, so  Mascher.

Der VdK fordert zudem, dass das Vorhaben von Union und SPD, auf das Einkommen von Kindern Pflegebedürftiger künftig erst ab einer Höhe von 100.000 Euro im Jahr zurückzugreifen, schnell umgesetzt wird. (fm)

Foto: Shutterstock

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments