Generation Babyboomer stellt sich auf Pflege durch Roboter ein

Wer pflegt mich im Alter? Gut zwei Drittel der Bundesbürger ab 55 Jahren erwarten, dass maschinelle Helfer bei Bedarf ihren Gesundheitszustand kontrollieren und sie an die Einnahme von Medikamenten erinnern werden. Sechs von zehn rechnen zudem damit, dass Roboter Patienten künftig auch aus dem Bett heben werden. 

Gesundheitskontrolle und Unterstützungsleistungen bei schweren körperlichen Tätigkeiten sind nach Überzeugung der Befragten die Haupteinsatzgebiete von Robotern in der Pflege. „Hier handelt es sich um Bereiche, in denen maschinelle Helfer die oft überlasteten Pflegekräften wertvoll unterstützen und das Personal sinnvoll entlasten können. Damit wird eine intensivere Betreuung der Patienten möglich“, sagt Olaf Engemann, Vorstand für Vertrieb und Marketing bei der Süddeutschen Krankenversicherung (SDK).

Fast jeder Zweite hält Pflege durch Roboter für realistisch

Dass solche Einsätze von Robotern in der Pflege mehr als eine Zukunftsvision sind, zeigt beispielsweise der in Japan entwickelte „Robear“. Die als Bär gestaltete Maschine hebt bereits heute Patienten aus dem Bett.

Doch die Studienteilnehmer stellen sich auch darauf ein, dass Roboter zu ihren täglichen Begleitern werden könnten: Geschichten erzählen, Spiele spielen oder mit den Senioren singen – das halten immerhin 42 Prozent der Befragten künftig auch durch einen Roboter für realistisch.

Jeder Zehnte wünscht sich, dass Pflege durch Maschinen geleistet

Und mehr als jeder Dritte schließt sogar Unterhaltungen mit den Maschinen nicht aus. Zwar mögen solche Tätigkeiten durch Roboter künftig möglich sein – für wünschenswert hält die ganz große Mehrheit der Befragten diese Art der Betreuung nicht. Nur 11 Prozent würden sich wünschen, dass Pflege unterstützend von Maschinen geleistet wird.

„In der Pflege wird auch künftig der Mensch im Mittelpunkt stehen“, ist Verena Ortmann, Leiterin der mhplus Pflegekasse, überzeugt. „Denn Pflege bedeutet Zuwendung, Trost spenden, Zuhören und andere wichtige soziale Aufgaben, die nie von einer Maschine geleistet werden können.“ 

Dies sind die Ergebnisse der Studie „Pflege im Alter 2019“ der mhplus Krankenkasse und der SDK Süddeutsche Krankenversicherung a.G., für die rund 1.000 Bundesbürger ab 55 Jahren befragt wurden.

Foto: Shutterstock

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments